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DSJ-Forum

Ausgabe 09 2002

 

 

Erstes Schachspielefest mit Unterstützung der DSJ

Am 3. Oktober 2002, dem Tag der Deutschen Einheit, kam es zur dritten Auflage des Jugendopens der Schachabteilung des SV Welver. Das eigentlich Besondere an diesem großen Schachturnier, an dem insgesamt 214 Jugendliche in den Altersklassen U8 bis U18 teilnahmen, war das angeschlossene "Schachspielefest" für die Teilnehmer der U8 und U10. Damit konnte eine der ersten Modellmaßnahmen im Rahmen des Projektes "Schach mit Kindern (U8)" verwirklicht werden. Das Turnier in Welver soll als Pilotprojekt für weitere Schachveranstaltungen mit Kindern dieser Altersklasse dienen. Die teilnehmenden Kinder spielten nur sieben anstatt der üblichen neun Runden des Turnieres mit und hatten so zwischendurch Zeit für andere Spiele, die eine gelungene Abwechslung zum Schach bildeten. Durch die Teilnahme an den Disziplinen Moocar-Ralley, Teebeutelweitwurf, Street-Curling, Dreibeinlauf und Trockenski konnten sie Zusatzpunkte sammeln und so ihr Turnierergebnis verbessern. Daneben gab es im Rahmenprogramm noch weitere Highlights, so z.B. Bodypainting, das aus dem Mädchenreferenten der DSJ, Martin Wojdyla, zwischenzeitlich eine schöne Kopie des Comic-Helden Hulk werden ließ.

 

Patrick Wiebe, der 2. Vorsitzende der Deutschen Schachjugend, nahm die Veranstaltung zum Anlass, den Schachfreunden in Welver das "Gütesiegel Kinder- und Jugendschach" des Jahres 2002 zu überreichen. Auch der stellvertretende Bürgermeister gratulierte den Schachfreunden Welver zur hervorragenden Veranstaltung in und um die Bördehalle.

 

Hervorzuheben ist auch der fair play - Preis, der während des Turnieres vergeben werden konnte, da der älteste Teilnehmer in der U8-Gruppe auf seinen ersten Platz verzichtete, weil er eigentlich schon um einen Monat zu alt war. Insgesamt war das erste Schachspielefest ein voller Erfolg, für den besonders dem Organisationsteam des Schachvereins Welver um Martin Zemella großer Dank gebührt.

 

Es bleibt nun zu hoffen, dass auch andere Vereine diesem Beispiel folgen möchten und werden. Schach mit Kindern muss besonderen pädagogischen Anforderungen genügen. Ideen und Grundsätze dafür zu entwickeln, ist das Ziel der Landesschachjugenden und der DSJ. Weitere Informationen und Fotos zu dem Pilotprojekt gibt es auf unserer Homepage oder bei info@deutsche-schachjugend.de

 

(Michael Klein, Referent für Öffentlichkeitsarbeit)

 

Jugendhauptausschuss blickt gemeinsam nach vorn

Der Jugendhauptausschuss der Deutschen Sportjugend (dsj) in Nürnberg am Samstag, den 12.10.2002, war geprägt von Einigkeit und dem gemeinsamen Blick nach vorn.

 

Dr. Andreas Eichler, Generalsekretär des Deutschen Sportbundes, fasste es in seinem Statement wie folgt zusammen: "Die Problematik in der Eigenständigkeitsdiskussion zwischen DSB und dsj ist vom Tisch". Die verwaltungstechnische Integration der dsj in den Gesamtverband DSB ist vollzogen, ohne die Eigenständigkeit der dsj in ihren Aufgaben und Projekten auszuschließen. Die dsj kann immer auf die Unterstützung des DSB zurückgreifen, diese kann pauschal und projekt-orientiert ausgerichtet sein.

 

Gleichzeitig stellte Dr. Andreas Eichler in Bezug auf die Brettschneider-Studie die Botschaft in den Raum, dass der Sportverein keine Sozialstation ist, sondern sich vorrangig auf seine ureigenen Aufgaben konzentriert. Der Sport steht im Sportverein im Mittelpunkt!

 

Prof. Dr. Ilse Hartmann-Tews gab in ihrem Vortrag zum Thema "Gender Mainstreaming" umfassende und nachvollziehbare Einblicke in ihre Forschungsarbeiten zu diesem wichtigen Thema an der Deutschen Sporthochschule in Köln. Eine ihrer wichtigen Kernbotschaften war, dass beide Geschlechter von dem Ziel und der Prozessorientierung gleichberechtigt profitieren. Als weitere Botschaft vermittelte Prof. Dr. Hartmann-Tews, dass sich Mädchen weniger als Jungen in der ehrenamtlichen Arbeit im Sport engagieren. In der weiteren Zusammenarbeit mit der dsj sollen hierzu konkrete Hintergründe und Umsetzungsstrategien für den Sport herausgearbeitet werden.

 

Sechs Delegierte aus den Mitgliedsorganisationen der dsj wurden für ihre Verdienste in den ehrenamtlichen Gremien und Tätigkeiten für den Jugendsport vom dsj-Vorstand geehrt (Anja Dürrschmidt / DJK Deutsche Jugendkraft, Katrin Junkers / Handballjugend, Markus Sikora / Handballjugend, Eugen Kern / SJ Rheinland-Pfalz, Monika Reinbold / Badische Sportjugend sowie Karl-Heinz Franke / Ringerjugend).

 

Der Haushalt 2003 der Deutschen Sportjugend wurde von den Delegierten einstimmig verabschiedet.

 

(Info deutsche sportjugend)

 

Kinder haben ein Recht auf Bildung!

Die Deutsche Schachjugend unterstützt die internationale Kinderhilfsorganisation terre des hommes! Wenn Ihr wissen möchtet, wie auch Ihr dieses Projekt unterstützen könnt, schaut auf unserer Homepage www.deutsche-schachjugend.de im Kapitel "Jugendarbeit" nach. Dort findet Ihr auch Infos zu unseren neuen Materialien, wie z.B. dem neuen Plakat zur Partnerschaft! Dieses Plakat kann man kostenlos in der Geschäftsstelle in Berlin bestellen.

 

(Michael Klein, Referent Öffentlichkeitsarbeit)

 

Praktisch für die Praxis

In dieser neuen Serie des DSJ-Forums wollen wir beispielhafte Ideen und Konzepte der Allgemeinen Jugendarbeit aus den Vereinen vorstellen. Um diese Rubrik mit Leben zu füllen, sind wir natürlich auf eure Hilfe und Unterstützung angewiesen! Wenn ihr in letzter Zeit eine besonders gelungene Veranstaltung im Verein hattet oder anderswo aufgeschnappt habt, einfach kurz zu Papier bringen und an die DSJ-Geschäftsstelle schicken. Wir wollen mit der Praxissammlung allen Mitarbeitern in der Jugendarbeit der Vereine eine Arbeitshilfe liefern und Anregungen für die Gestaltung einer lebendigen Vereinsarbeit geben.

 

Folge 4: Das Tannenbaumturnier

 

Spielgeschichte:

 

Neben dem Training bieten viele Vereine den Kindern Schachturniere an. Damit nicht immer die gleichen Turniere veranstaltet werden, muss man sich auch mal etwas Neues einfallen lassen. Das Tannenbaumturnier bietet den Kindern einen tollen Anreiz zur Gestaltung des Spielnachmittags.

 

Spielidee:

 

Alle Spieler werden mit Namensschilder an einem vorher angefertigten Tannenbaum angehängt. Die erste Einteilung der Startnummern erfolgt nach Einschätzung des Trainers. Anschließend reguliert sie sich durch die Herausforderungen der Spieler. Ziel ist es, an die Spitze des Tannenbaums zu gelangen.

Forderungen (Wen?):

 

Die Spieler können nur die Spieler fordern, die eine Zeile über und rechts von ihnen im Tannenbaum stehen sowie die Spieler, die in derselben Zeile links von ihnen stehen. Beispielsweise darf die Nummer 8 im besten Falle noch die Nummer 5 fordern. Die 8 darf aber auch ebenso die 6 fordern, da sie ja auch eine Zeile rechts über der 8 steht. Ebenso darf die 8 auch die 7 fordern, da sie in derselben Zeile links von der 8 steht.

 

Forderungen (Wann?):

 

Wenn die Spieler jemanden gefordert haben, dürfen sie erst in zwei Wochen wieder jemanden fordern. Damit wird verhindert, dass immer dieselben Spieler gegeneinander spielen. Nach einer Forderung dürfen in der nächsten Woche nicht dieselben Spieler wieder gegeneinander spielen.

 

Forderungen (Was?):

 

Nach der Forderung spielt der Herausforderer eine Partie gegen den Herausgeforderten. Beide haben dazu 15 Minuten Zeit. Der Herausforderer hat immer Weiß. Wenn der Herausforderer gewinnt, tauscht er mit dem Herausgeforderten den Platz im Tannenbaum. Bei einem Verlust oder Remis bleiben beide auf ihrem Platz. Forderungen können nicht abgelehnt werden.

 

Spielmaterial:

 

Neben dem selbst gebasteltem Tannenbaum und genügend Namenschildern, braucht man einen Turnierleiter sowie Spielsätze und Schachuhren. Außerdem ist eine Liste notwendig, um die Forderungen einzutragen.

 

Spieltipps:

 

Damit die Spieler einen Anreiz haben am Tannenbaumturnier teilzunehmen, sollten kleine Preise ausgelobt werden. Dazu bietet sich eine Ehrung bei der Weihnachtsfeier und vor den Sommerferien an. Auch ein schön gestalteter Tannenbaum, der für alle gut sichtbar an einer Wand im Vereinsheim hängt, ist ein zusätzlicher Anreiz für die Spieler. Außerdem sollten unentschuldigt fehlende Spieler automatisch verlieren, wenn sie herausgefordert werden.

 

Spielvariationen:

 

Neben der Schnellschachpartie lassen sich auch andere Schachvarianten in Form eines Tannenbaumturniers durchführen.

 

Jugendvorstand SC Meerbauer Kiel

 

... tolle Stimmung und Spaß pur!

Ferienfreizeit Marburg vom 17.08 - 24.08. 2002 ...

 

In diesem Jahr führte die Schachjugend NRW bereits zum zwölften Mal die traditionelle Ferienfreizeit durch, bei der neben Schach auch Sport, Spaß, Kameradschaft und noch vieles mehr geboten wurde. Insgesamt 37 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwischen acht und achtzehn Jahren, darunter die erfreulich große Anzahl von 10 Mädchen, machten sich samstags schon früh auf in die sehr gut ausgestattete Jugendherberge in Marburg.

 

"Marburger Morgenpost"

Nach der Zimmerverteilung und einem leckeren Mittagessen traf man sich im Gruppenraum, um sich bei lustigen Spielen gegenseitig kennen zu lernen. In diesem Jahr hatten sich die Betreuer und Betreuerinnen zur Aufgabe gemacht, für die Teilnehmer eine tägliche Wandzeitung zu erstellen. Die "Marburger Morgenpost" begleitete informativ und witzig durch die Woche. Neben den Ankündigungen des Tagesprogramms gab es darin auch immer einige Berichte von den Ereignissen des Vortages. Dabei hatte jedes der Kinder auch die Möglichkeit, selber einen kleinen Artikel an die Redaktion zu geben, der dann in einer der kommenden Ausgaben auch veröffentlicht wurde.

 

Gleich in der ersten Ausgabe der "Marburger Morgenpost" wurde das große Breitensportturnier, das sich über die gesamte Freizeitwoche mit vielen verschiedenen Disziplinen erstreckte, angekündigt. Hierzu wurden die Kinder und Jugendlichen am ersten Nachmittag in etwa gleich starke Gruppen eingeteilt bzw. gelost. Erste Aufgabe der Gruppen war es, sich einen lustigen Namen mit einem vorgegebenen Anfangsbuchstaben auszudenken. Es kämpften zum Beispiel beim Fußball "Querdenkende Quälgeister" gegen "Rappende Russen" oder beim Tandemschach die "Mega Machos" gegen die "Provokativen Pellkartoffeln"!

 

Breitensportturnier

Doch Fußball und Tandemschach waren nicht die einzigen Disziplinen des Breitensportturniers. Dart, Konditionsschach, Chaos-Spiel, "Vier gewinnt"-Turnier, Boule, eine Sport-Olympiade (mit zehn Teildisziplinen wie z.B. Hochsprung, Ballwurf aber auch exotischeren Disziplinen wie z.B. Tischtennisball weitspucken) und noch viele Disziplinen mehr forderten alle Teilnehmer nicht nur geistig, sondern auch sportlich. Insgesamt wurden 16 verschiedene Spiele für das Turnier gespielt, so dass jeder voll auf seine Kosten kam. Zum ersten Mal im Programm des Breitensportturniers stand in diesem Jahr das sogenannte "Shuffle-Chess", eine Schachvariante, bei der eigentlich nach den gültigen Schachregeln gespielt wird. Das Besondere liegt aber in der geänderten Grundaufstellung der Figuren. Während die Bauern wie bei einer normalen Schachpartie in der Ausgangsposition stehen, wird die Stellung der Figuren auf der Grundlinie ausgelost.

 

Vielseitiges Rahmenprogramm

Aber das Breitensportturnier war noch lange nicht alles, was das Betreuerteam vorbereitet hatte. Das umfangreiche und vielseitige Rahmenprogramm begann gleich am ersten Abend mit dem traditionellen Blitzturnier aller Teilnehmer. Montags wurde das nahegelegene Freibad genutzt, um sich bei hochsommerlichen Temperaturen ins kühle Wasser zu stürzen oder einfach auf der Liegewiese zu relaxen. Das Angebot, morgens Joggen zu gehen, wurde ebenfalls von einigen gerne angenommen. Ein Kinobesuch durfte natürlich auch nicht fehlen.

 

Ein ganz besonderes Highlight der Fahrt bildete für alle sicher die große Paddeltour auf der Lahn. Nachdem sich alle auf die Boote verteilt hatten und die Boote nach ersten Lenkproblemen wieder auf Kurs lagen, ging es zuerst flussaufwärts. Nach einer ausgiebigen Verpflegungspause machten sich die Boote dann wieder auf den Rückweg. Noch ahnten alle jedoch noch nicht, was noch geschehen sollte. Kurz bevor die direkt an der Lahn liegende Jugendherberge erreicht wurde, wurde zu einer großen Wasserschlacht geblasen. Alle hatten hierbei riesigen Spaß. Und als man sowieso komplett durchnässt war, entschlossen sich einige Wasserratten auch noch zu einem freiwilligen Bad in der Lahn.

 

Abschlussabend

Der traditionelle Abschlussabend begann mit einem gemütlichen Grillabend. Dabei waren schon alle gespannt, was der weitere Abend noch bringen würde. Wie in den letzten Jahren hatte das Betreuerteam auch in diesem Jahr den Gruppen des Breitensportturniers noch eine Zusatzaufgabe gestellt. Die Gruppen sollten für den Abschlussabend eine Varieténummer vorbereiten. In diesem Jahr stand der Abend unter dem Motto "Märchen". Alle Gruppen hatten sich eine Menge Mühe gemacht und wirklich tolle Vorführungen selber erarbeitet. Das breit gefächerte Programm reichte von "Hänsel und Gretel" über "Die drei Schweinchen" bis hin zum Mitmach-Theater "Zornröschen". Dabei war es schon sehr erstaunlich, mit welch einem Spaß und Enthusiasmus die einzelnen Darbietungen vorgeführt wurden.

 

Auch in diesem Jahr ging die Freizeitwoche leider wieder viel zu schnell um, so dass es am nächsten Morgen wieder Abschied nehmen hieß. Allen Teilnehmern, Teilnehmerinnen und dem Betreuerteam hat die Woche in Marburg großen Spaß gemacht, so dass wir hoffen, im nächsten Jahr wieder viele Kinder und Jugendliche auf der Ferienfreizeit der Schachjugend NRW begrüßen zu können.

 

(Georg Pins)

 

Zahlreiche Fotos von der Freizeit in Marburg sowie Berichte und Bildimpressionen der Ferienfreizeiten der vergangenen Jahre gibt es im Internet unter: http://home.t-online.de/home/goeranbarz/home.htm

 

 

Impressum DSJ-Forum

 

Herausgeber: Deutsche Schachjugend, www.deutsche-schachjugend.de

Verlag: JugendSchachVerlag, Partner der Deutschen Schachjugend

Redaktionsanschrift: Geschäftsstelle Deutsche Schachjugend, Jörg Schulz, Hanns-Braun-Str. Friesenhaus I, 14053 Berlin.

 

Das DSJ-FORUM ist das Informationsblatt der Deutschen Schachjugend. Es erscheint 10mal im Jahr als Beilage der Zeitung JUGENDSCHACH.

Das DSJ-FORUM wird gefördert aus Bundesmitteln des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.