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DSJ-Forum

Ausgabe 01 2005

 

 

Ein Jahresrückblick - 2004

- von Patrick Wiebe – 1. Vorsitzender Deutsche Schachjugend -

 

Liebe Freunde,

 

wieder ist ein Schachjahr mit eiligen Schritten an uns vorbei marschiert und hat seine ganz eigenen Spuren in der Schachlandschaft hinterlassen. Gemeinsam haben wir neue Pfade betreten und bewährte Wege weiter ausgebaut. Wir möchten das Jahresende nutzen, um noch einmal einen Blick zurückzuwerfen und die besonderen Schritte dieses Jahres hervorzuheben.

 

  • Die Deutschen Jugendmeisterschaften entwickeln sich immer weiter zum anerkannten Jahreshöhepunkt für das gesamte Jugendschach in Deutschland. Wir sind nahe dran an der idealen Veranstaltung und doch haben wir den Ehrgeiz sie immer weiter zu verbessern und freuen uns, dass viele Ideen bei den Landesmeisterschaften aufgegriffen werden. Aus diesem Jahr möchten wir die gelungene Erweiterung mit dem U25 Open hervorheben.
  • Im Arbeitsfeld Schach mit Kindern sind wir in der Umsetzung eines kindgerechten Schachangebotes große Schritte vorangekommen, so wie auf der Jugendversammlung 2002 gemeinsam beschlossen. In einem Workshop haben wir uns mit der Gestaltung von Kinderturnieren beschäftigt und verschiedene Vereine aber auch Landesschachjugenden haben die Ideen vom Workshop in der Zwischenzeit aufgegriffen und umgesetzt. Im kommenden Jahr werden wir aufs Bundesgebiet verteilt in Niedersachsen, Hessen, Sachsen und Württemberg vier regionale Turnierangebote für Kinder unter acht Jahren unterbreiten.
  • In diesem Jahr standen vor allem der umfangreiche Austausch mit allen Ebenen und die Entwicklung neuer Ideen für das Jugendschach im Mittelpunkt unserer Aktivitäten. Im Frühjahr gab es den Workshop kindgerechte Turniere, im Sommer die Zukunftswerkstatt Spielbetrieb und im Herbst schloss sich der Workshop zur Mitgliederentwicklung an. Jedes Mal nahmen Vertreter der Vereine, der Landesschachjugenden und der Bundesebene daran teil. Viele neue Ideen wurden auf allen drei Veranstaltungen entwickelt. Jetzt liegt es an uns allen, diese Ideen weiterzuentwickeln und in der Praxis umzusetzen.
  • Mit dem Schulschachpatent wurde ein neuer Weg eingeschlagen, dem immer mehr Landesschachjugenden folgen, auch wenn einige noch fehlen. Ende 2004 haben wir gut 500 Patente vergeben und damit viele Mitarbeiter für das Schulschach qualifiziert. Außerdem haben wir in Leipzig, Trier, Bremen und in Nordrhein-Westfalen Schulschachpokale unterstützt, die mit großen Schulmannschaften bis zu acht Schülern gespielt und neue Impulse für den Spielbetrieb im Schulschach gegeben haben.
  • Eine ähnliche Erfolgsgeschichte bleibt das ChessGirlsCamp. In Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Bayern, Württemberg und nun auch im Saarland haben wir jeweils zusammen mit den Landesschachjugenden ein Camp durchführen können. Dieses Angebot setzt sich allmählich in den Terminplänen fest. Aber auch in diesem Projekt könnten noch mehr Landesschachjugenden dem eingeschlagenen Weg folgen.
  • Mit drei Seminaren für engagierte Jugendliche haben wir wieder ein gutes Angebot im Bereich der Lehrarbeit unterbreitet. Unsere beiden neuen Jugendsprecher Christina und Christian haben sich toll in die DSJ eingelebt und bewegen sich in einem gut ausgebauten bundesweiten Netzwerk von Jugendsprechern und engagierten Jugendlichen, auf das wir alle zurückgreifen können.
  • Aus diesem Netzwerk kommen auch die Mitglieder der Promoteams, die bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Willingen, bei der Frauen-Europameisterschaft in Dresden und beim Tag des Schachs in Kassel mit vielen innovativen Ideen Schach gelebt, verbreitet und beworben haben. Schach ist so vielseitig, wir müssen es nur zeigen!
  • Zusammen mit drei Landesschachjugenden waren wir unter diesem Motto auch wieder auf Messen präsent und vertreten: den Jugendmessen YOU in Essen und Berlin sowie bei der Spielemesse in Stuttgart, wobei wir jeweils den Landesschachjugenden bei ihrer Präsentation behilflich sein konnten.
  • Weiterhin auf freundschaftlicher Basis klappt die Zusammenarbeit mit den Landesschachjugenden und wir haben in den letzten Jahren einen engeren Kontakt zueinander aufgebaut. Auch wenn mal etwas schief läuft, auf einer solchen Basis kommen wir schnell wieder zu einer Lösung. Dafür ein herzliches Dankeschön von uns an euch alle!

 

Soweit unser kurzer Rundgang durch das Schachjahr 2004, der natürlich nur einige Wege beleuchten konnte. Viele wichtige Maßnahmen und Aktivitäten wurden hier nicht genannt, sind aber nicht vergessen worden. Verschweigen möchte ich auch nicht, dass es hier und da Pannen gab und in einigen Arbeitsfeldern Leerlauf. Aber das lässt sich in einem lebendigen Jugendverband trotz aller Bemühungen wohl nicht verhindern.

 

Uns hat die Jugendschacharbeit 2004 wieder Spaß gemacht! Allen die mit uns gearbeitet haben, die uns unterstützt haben und die sich für das Jugendschach engagiert haben ein herzliches Dankeschön vom Vorstand.

 

Wir wünschen euch ein erholsames und besinnliches Weihnachtsfest, viele Tage zum Ausruhen und einen gelungenen Start in das neue Jahr.

 

(Patrick Wiebe)

 

 

Föderalismus-Kommission gescheitert

- KJHG vorerst unangetastet

 

Für viele von uns unbemerkt fand in den letzten Wochen auf bundespolitischer Ebene eine gefährliche Diskussion statt. Im Rahmen der Föderalismusdebatte sollte versucht werden, die Zuständigkeiten zwischen dem Bund und den Ländern neu zu regeln, um die in den letzten Jahren verstärkt aufgetretene bundespolitische Lähmung von Entscheidungsprozessen aufzulösen. Im Zuge dieser an sich sinnvollen Debatte kam einigen Politikern auch die Idee, man könne doch auch die Zuständigkeiten für die Jugendbelange neu zuteilen. Die Bundesorganisationen werden bisher für ihre länderübergreifende Arbeit über den Kinder- und Jugendplan des Bundes gefördert. Grundlage dafür ist das Bundesgesetzt „Kinder- und Jugendhilfegesetzt. Die Deutsche Schachjugend zum Beispiel erhält pro Jahr mit rund 40.000 Euro für Projekte wie die Jugendsprecherarbeit, die ChessGirlsCamps, Schulschachpatent, um nur einige zu nennen, vom Jugendministerium aus Berlin.

 

Es stand also die gesamte Bundesförderung auf dem Spiel und so wandten sich viele Verbände an ihnen nahestehende Politiker und versuchten Einfluss zu nehmen.

 

So auch die Deutsche Schachjugend und der Deutsche Schachbund. In einem gemeinsamen Schreiben von Präsident Alfred Schlya und dem DSJ-Vorsitzenden Patrick Wiebe wurden die Argumente für eine Beibehaltung des Kinder- und Jugendplanes vorgetragen. Und wir erhielten eine erfreuliche Resonanz, die in einem Schreiben des Bundesinnenministers Otto Schily gipfelte, der sich wie folgt äußerte:

„Ich schätze das Engagement des Deutschen Schachbundes und der Deutschen Schachjugend im Bereich des Jugendschachs sehr und teile Ihre Auffassung zum Erhalt der Bundeskompetenz für die Kinder- und Jugendhilfe.“

 

Die Gefahr ist nun nach Abschluss der Föderalismusdebatte gebannt. Doch leider wie auch die deutsche sportjugend in ihrer Presseerklärung (siehe unten) schreibt nut deshalb, weil sich die gemeinsame Kommission ohne eine Einigung zerstritten trennte und die Diskussion 2005 wieder aufnehmen will. Inhaltlich wurde die Frage nicht beantwortet, so dass die Gefahr weiter besteht bei jeder Neuaufnahme der Debatte. Wir müssen also weiter wachsam sein und wenn es irgend geht, weiter den Kontakt zu den Politikern aufnehmen und ihnen die Bedeutung der länderübergreifenden Jugendarbeit verdeutlichen.

 

(Jörg Schulz)

 

 

Presserklärung der deutschen sportjugend

 

Am  17. Dezember sollten die Entscheidungen über die Neuordnung der Kompetenzen von Bund und Ländern bekannt gegeben werden, statt dessen erklärten die Vorsitzenden der sogenannten Föderalismus-Kommission ein vorläufiges Scheitern der Verhandlungen. Stein des Anstoßes waren unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie viel Mitspracherecht dem Bund im Bereich der Hochschulen und Bildung zukünftig zustehen sollen. In die Erleichterung darüber, dass das Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG) vorerst unangetastet bleibt, mischt sich auch Enttäuschung darüber, dass diese Entscheidung nicht aus fachlichen Gründen getroffen wurde, sondern nur ein Nebenprodukt des Reformstaus ist. Die vielen Gespräche, die VertreterInnen der dsj und zahlreicher Mitgliedsorganisationen mit PolitikerInnen geführt haben, und der intensive schriftliche Austausch mit FachpolitikerInnen erweisen sich trotz des jähen Verhandlungsendes nicht als nutzlos: Vielen Zuständigen in Bund und Ländern ist die koordinative Bedeutung der bundeszentralen Jugendorganisationen auch im Sport bewusst geworden. Die gemeinsamen Aktionen mit dem Deutschen Bundesjugendring und anderen Organisationen haben zudem gezeigt, dass die Jugendverbände über sonstige Differenzen hinweg zusammenstehen, wenn es um das Wohl der Kinder und Jugendlichen in Deutschland geht. "Wir danken all denen, die sich für die dsj stark gemacht haben", sagt der dsj-Vorsitzende Ingo Weiss. "Sollten die Verhandlungen nächstes Jahr wieder aufgenommen werden, melden wir uns natürlich wieder dort zu Wort, wo wir uns als Anwälte der Kinder und Jugendlichen äußern müssen." Über eine Fortsetzung der Verhandlungen ist bislang noch keine Einigung erzielt worden.

 

(Giesela Nüssler – dsj)

 

 

Ausschreibung Dezember 2004

Grünes Band für vorbildliche Talentförderung im Verein

 

Die Dresdner Bank und der Deutsche Sportbund schreiben für 2005 wiederum das "Grüne Band für vorbildliche Talentförderung im Verein" als Leistungssportwett-bewerb aus, der mit 5.000 € dotiert ist.

Die Ausschreibung finden Sie hier.

 

 

Ausrichter im Schulschach gesucht

 

Die Deutsche Schachjugend sucht noch Ausrichter für die Deutschen Schulschachmeisterschaften 2005, die vom 28.04. – 01.05.2005 ausgetragen werden sollen.

 

Für folgende Wettkampfklassen werden noch Ausrichter benötigt:

  • Wettkampfklasse II (bis Klasse 10)
  • Wettkampfklasse IV (bis Klasse 6)

 

Die Ausrichter sollten Spielräumlichkeiten für ungefähr 20 Viermannschaften anbieten können, ein regionales kleines Rahmenprogramm organisieren und Preise zur Verfügung stellen. Sie werden dabei unterstützt durch einen Zuschuss der DSJ in Höhe von 250 Euro. Zusätzlich sollte eine Unterkunft für ca. 100 Personen (in der Regel eine Jugendherberge) gebucht werden. Die Schulmannschaften zahlen ihre Unterkunft und Verpflegung selber.

 

Bewerbungen bitte an die Geschäftsstelle der Deutschen Schachjugend richten: Hanns-Braun-Straße Friesenhaus I, 14053 Berlin, info@deutsche-schachjugend.de, Tel.: 030/3000 78 0

 

Bereits vergeben für 2005 wurden folgende Wettkampfklassen:

  • Wettkampfklasse III (bis Klasse 8) an das Athenäum Stade / Niedersachsen
  • Wettkampfklasse Grundschulen (bis Klasse 4) nach Dittrichshütte / Thüringen
  • Wettkampfklasse Mädchen (bis Klasse 13) an das Cecilliengymnasium / Nordrhein-Westfalen.

 

(Jörg Schulz)

 

 

Impressum DSJ-FORUM


Herausgeber: Deutsche Schachjugend, www.deutsche-schachjugend.de

Verlag: JugendSchachVerlag, Partner der Deutschen Schachjugend

Redaktionsanschrift: Geschäftsstelle Deutsche Schachjugend, Jörg Schulz, Hanns-Braun-Str. Friesenhaus I, 14053 Berlin

 

Das DSJ-FORUM ist das Informationsblatt der Deutschen Schachjugend.
Es erscheint 12 mal im Jahr als Beilage der Zeitung JUGENDSCHACH.
DSJ-FORUM wird gefördert aus Bundesmitteln des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.