Zum Hauptinhalt springen
 
| Jugendaustausch

Deutsch-Russischer Aufbau - Da baut sich was auf!

Die Verständigung mit der Russischen Sportjugend und ihrem Ansprechpartner Ilja Baksalyar verlief problemlos und einvernehmlich. Schnell wurden Altersgrenzen und Programme eines Jugendaustausches festgelegt. Nicht wissen konnten wir zu dem Zeitpunkt, dass gar nicht die Russische Sportjugend den Jugendaustausch durchführte, sondern damit eine Schachschule in Obninsk beauftragte - einer Stadt mit ca. 100.000 Einwohnern ungefähr 100 km von Moskau entfernt gelegen - dabei allerdings vergaß die getroffenen Absprachen weiterzuleiten. So hatten wir zwar ein interessantes Programm in den Händen, wussten ansonsten aber weder wer unsere Partner sein würden, noch wo wir hin sollten oder wo wir wohnen würden. Eine Reise ins Ungewisse.

 

 

Dies trübte die Erwartungshaltung der dreizehn Jugendlichen aus Bayern, Sachsen, NRW, Hessen, Niedersachsen und Berlin nicht. Sie alle hatten sich über die offene Ausschreibung für den Austausch beworben und bestiegen nun voller Spannung den Flieger nach Moskau.

 

Die erste Überraschung erwartete uns bei der Abholung. Warum auch immer: Unsere russischen Partner hatten ein zu kleines Automobil mitgebracht. Der Kleintransporter reichte eventuell für zwölf Personen ohne Gepäck. Wir waren aber dreizehn mit Koffern, hinzu kamen die beiden Abholer. Bequem wurde die Fahrt so nicht. Dafür aufregend.

Von außen und im Dunkeln sah alles etwas trübe aus. Innen aber fanden wir eine gute Unterkunft vor. Mit viel Holz gestaltet, einer Sauna und einem kleinen Schwimmbecken war unsere Unterkunft gut ausgestattet. In dem Haus nahmen wir auch jeden Tag das Frühstück und das Abendessen ein. Die russische Küche bereitete unseren Geschmacksnerven mitunter einige Probleme, vor allem der warme Griesbrei und andere Breivarianten am Morgen wussten nicht immer zu gefallen.

 

Obninsk, wo wir uns bis zum Abreisetermin am 16. August aufhielten, ist in den fünfziger Jahren in die Wälder Russlands hinein gebaut worden. Es ist dementsprechend eine leblose Stadt ohne Herz und Geschichte mit vorwiegend monotonen Plattenbauten und kaputten Straßen, übersäht mit Schlaglöchern. Sieht man davon ab, dass dort die sowjetischen Wissenschaftler an der Atomwirtschaft forschten und das weltweit erste Atomkraftwerk für die Stromerzeugung ans Netz brachten. Dementsprechend heißt Obninsk auch Stadt der Wissenschaft. Heutzutage widmet man sich der Wettererforschung und hat dort einen der höchsten Forschungsmasten der Welt installiert, um dem Wetter auf die Spur zu kommen.

Aber auch der Sport wird in Obninsk groß geschrieben. Wir waren mit unseren Schachaktivitäten in der Sportschule von Obninsk angebunden. Mit sehr modernen Sportstätten ist die Schule ausgestattet, wobei der Schwerpunkt auf den Kampfsportarten liegt. Geist und Körper sollen dort geformt werden, weshalb auch alle Schüler in den ersten beiden Klassen Schach als reguläres Schulfach lernen müssen. Danach ist Schach ein freiwilliges Angebot und mit Interesse vernahm ich, dass es auch in Russland immer schwerer fällt, ältere Jugendliche für Schach zu gewinnen beziehungsweise beim Schach zu halten. Immer mehr andere Freizeitaktivitäten drängen in den Vordergrund, weshalb versucht wird, immer früher mit Schach zu beginnen, um überhaupt Nachwuchs zu bekommen.

 

 

Der Jugendaustausch erfuhr große Aufmerksamkeit. Der Schulleiter der Sportschule führte ebenso Gespräche mit uns über einen langfristigen Austausch wie auch die Printmedien vor Ort. Sogar das Fernsehen war zu Gast! Und alle berichteten mit Erstaunen, dass die deutschen Gäste den Vergleichskampf und auch den Schnellschachvergleich jeder gegen jeden gewannen. Sehr zum Ärger des russischen Schachtrainers Igor Sokrustov, der uns die ganze Zeit über betreute. Er gehört zum Trainerstab der Karpow Schachschule und ist Leiter der Obninsker Schachschule sowie Schachlehrer an der Sportschule. Das mit dem schachlichen Vergleich hatte er sich anders vorgestellt, vor allem da unsere Spielstärke im Team von DWZ 1020 bis 2183 reichte, wir also nicht unbedingt unschlagbar schienen.

Der erste Jugendaustausch hatte hier und da noch seine Anfangsprobleme, vieles wurde improvisiert, doch die Gespräche versprechen Besserung für die nächsten Jahre.

 

Die Jugendlichen waren begeistert und wollen unbedingt weiter dabei bleiben.

Und vielleicht denken die Russen im nächsten Jahr daran, dass nicht alle Deutschen Russisch sprechen. Denn wir stießen nur auf Russen, die bestimmt gut Russisch sprachen, sonst aber nichts. Und einen Dolmetscher gab es auch nicht. Zum Glück hatten wir drei gebürtige Russen beziehungsweise Usbeken im Team, die die Dolmetscherarbeit übernahmen. Noch mal vielen herzlichen Dank an Valeria Pantusenko, Leonid Zeldin und Jürgen Mazarov, ohne Euch wären wir verloren gewesen!

 

Vom Krieg zwischen Georgien und Russland blieben wir unbehelligt und vielleicht, wenn der internationale Jugendaustausch weiter ausgebaut wird, verzichtet die Welt ja irgendwann einmal auf kriegerische Problemlösungsstrategien.

 

Russland, wir kommen wieder!

 

Jörg Schulz

 

| Flüchtlinge werden Freunde, Jugendarbeit, Jugendsprecher, Jugend für Jugend, Startseite

Camp der Welten – Vorbereitungsseminar - Karlsruhe, 22.–24.04.2016

Du kommst aus Baden und hast Interesse daran, mit Flüchtlingen zusammenzuarbeiten, ihnen Schach beizubringen und dabei auch ihre Kultur näher kennenzulernen? Dann sei dabei!

An diesem Wochenende plant ihr gemeinsam ein »Camp der Welten«. Die Idee dieses Camps ist, dass ihr euch zusammen mit einer...

weiterlesen
| Goldener Chesso, TOP Meldung

Botschafter für den Goldenen Chesso? - Ingo Weiss!

weiterlesen
| Kinderschach, Startseite

Kinderschachpatent in Karlsruhe

Am 27.- 28. Februar fand in Oberhausen-Rheinhausen im Schachbezirk Karlsruhe ein Lehrgang zur Erlangung des Kinderschachpatentes statt. Seminarleiter Nikolaus Sentef konnte fünf Teilnehmer begrüßen. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde beschäftigten sich die Teinehmer zunächst mit einigen...

weiterlesen
| Verband

„Pioniere der Welt“: Garry Kasparov

02. Juni 2016:

14 bis 16 Uhr: Simultan-Schachturnier gegen 15 Gegner

20 Uhr: Vortrag „The Master Game: What Leaders Can Learn from Chess”

Ort beider Termine: Kaiser-Friedrich-Halle, Hohenzollernstraße 15, 41061 Mönchengladbach

 

Zur Berichterstattung mit Fotografen sind Sie herzlich...

weiterlesen
| Flüchtlinge werden Freunde, Startseite

Schnuppertraining Ausschreibungen in Englisch und Arabisch als Download verfügbar!

Wir würden es Vereinen gerne leichter machen ersten Kontakt mit Flüchtlingen aufzunehmen. Dazu haben wir Ausschreibungen für ein Schnuppertraining in Englisch und Arabisch erstellt.

Vereine müssen nur noch Austragungsort, Datum und falls erwünscht die Altersbeschränkung der Teilnehmer einfügen und...

weiterlesen
| Jugendversammlung, TOP Meldung

Jugendversammlung 2016 - Spannend, informativ, richtungsweisend!

Auch in diesem Jahr gab es wieder einen Liveticker bei Twitter den dankenswerter Weise Falco Nogatz übernahm.

Die Jugendversammlung beginnt mit der Eröffnung und Begrüßung durch den Schachbund Präsidenten Herbert Bastian und durch den Präsidenten des Berliner Schachverbandes Carsten Schmidt.

Olaf...

weiterlesen
| Jugendversammlung, terre des hommes, TOP Meldung

11.254,16 € sammelt die DSJ für terre des hommes!

Vor 15 Jahren entschied der damalige Vorstand der Deutschen Schachjugend den Punkt der gesellschaftlichen Verantwortung, die in der Satzung verankert ist, ernst zu nehmen und einen festen Zukunftspartner zu finden. Nach einigen Suchen und Recherchen wurde das Kinderhilfswerk terre des hommes...

weiterlesen
| Mädchenschach

Mädchenschach - Prämiensystem

Am 01.01.2016 haben wir ein Prämiensystem zur Belohnung mädchenschachaktiver Vereine eingeführt. Alle Informationen findet ihr hier: Mädchenschach Prämiensystem


Melanie Lubbe

Referentin für Mädchenschach

 

 

weiterlesen
| Jugendversammlung

Präsentationen der Jugendversammlung veröffentlicht

An dieser Stelle möchten wir nun erstmals auch die auf der Jugendversammlung vorgestellten Präsentationen zeigen. Damit könnt Ihr genau nachvollziehen, was in Berlin vorgetragen wurde. Viel Spaß, beim Lesen und Stöbern!

 

Carsten Karthaus

Referent für Öffentlichkeitsarbeit

weiterlesen
| Startseite, Jugendaustausch

Schachverein für deutsch-israelischen Jugendaustausch gesucht

Die Deutsche Sportjugend hat eine Anfrage eines Schachvereins aus Israel erhalten, der auf der Suche nach einem deutschen Partnerverein ist, um gemeinsame deutsch-israelische Jugendbegegnungen im Sport zu organisieren. Der Verein kommt aus Haifa. Die Zielgruppe des Austauschs liegt im Bereich von...

weiterlesen