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DSJ-Forum

Ausgabe 07 2007

 

"Move your Body - Stretch your Mind"

 

Jugendevent der Deutschen Sportjugend vom 16. - 20. Mai 2007

 

Jugend, Sport, Elan und Kreativität in Weimar

 

Mit einem Ökumenischen Gottesdienst und einer Abschlussveranstaltung auf dem Marktplatz ging das Jugendevent der Deutschen Sportjugend (dsj) in Weimar gestern zu Ende.

3000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie etwa 75.000 Besucherinnen und Besucher, vorrangig aus der Region, kamen vom 16. bis 20. Mai in die Stadt, die an diesem Wochenende ganz im Zeichen des Sports stand. Auch die Schirmherren Bundespräsident Horst Köhler und Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus zeigten sich begeistert von der Veranstaltung und dem Engagement der Jugendlichen.

 

Auf der Eventmeile vom Ilmpark durch die Innenstadt bis zum Wimaria-Stadion boten die Mitgliedsorganisationen der dsj mehr als 50 verschiedene Sportarten an, die von 75.000 kleinen und großen Besuchern rege ausprobiert wurden.

Gut besucht waren auch die Großveranstaltungen im Stadion: der Sommerbiathlon mit Andrea Henkel, Katrin Apel, Michael Greis und Carsten Pump, die JUMP-Arena, die gestern Abend über 4000 Zuhörer begeisterte, das Fußballspiel der U-15-Junioren des DFB gegen eine polnische Auswahl.

Die "erste Deutsche Meisterschaft" im Maskottchenrennen und das Eventenrennen auf der Ilm sorgten zusätzlich für Spaß und gute Laune.

 

Die Teilnehmer des dsj-Events besuchten die Klassikerstätten der Kulturstadt und die Gedenkstätte Buchenwald, wo die DJK, der Sportverband der katholischen Jugend, nach einem ganztätigen Workshop am 18. Mai zu einem Gedenken eingeladen hatte, an dem dsj-Vorsitzender Ingo Weiss, Oberbürgermeister Stefan Wolf und andere Vertreter der Stadt und der Kirchen teilgenommen haben.

 

Die Organisatoren wurden von 205 freiwilligen Helfern, den Volunteers, unterstützt, die für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltungen sorgten und durch ihr engagiertes und diszipliniertes Auftreten die Weimarer und auch ihre internationalen Kongress-Gäste überzeugten. So hatte das "Schaufenster des Jugendsports" in Weimar auch internationale Ausstrahlung.

 

Ingo Weiss bedankte sich bei der Abschlussveranstaltung für die große Resonanz, die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Weimar und dem Land Thüringen sowie für das großartige Engagement der Jugendlichen. "Weimar war ein perfekter Gastgeber. Unser Konzept, Kultur und Sport zu verbinden, konnten wir hier sehr gut umsetzen."

 

Auch Bürgermeister Christoph Schwind zog ein überaus positives Fazit: "Für unsere Stadt war es wunderbar, soviel Jugend, Elan und Kreativität zu erleben. Die Deutsche Sportjugend und ihre Mitgliedsverbände haben unserer Stadt und ihren Gästen für dieses Himmelfahrtswochenende ein ganz besonderes Fest bereitet."

 

Weitere Informationen: www.dsj.de und www.weimar.de

Deutsche Sportjugend, Gisela Nüssler, Tel. 069/ 67 00 333

 

Und Schach war mitten drin!

 

Mit zirka 50 Teilnehmern aus ganz Deutschland und einem bundesweit zusammen gestelltem Team der Deutschen Schachjugend war Schach in Weimar überall präsent. Hier haben wir gezeigt, wie lebendig Schach ist und überzeugten damit wieder einmal alle.

Das Erstaunen bei den anderen Sportarten, die teilweise ihre Gäste zählen konnten, war groß, denn kaum hatten wir auf dem Theaterplatz mitten in Weimar unseren Stand aufgebaut, der neben Gartenschach, Infos zu unseren Projekten, jede Menge Schachbretter bereit hielt, dann war er auch schon besetzt und eigentlich gab es den ganzen Tag über kein freies Brett. Bauten die anderen schon gegen 18.00 Uhr ab, so war unser Stand noch voll besetzt.

 

Die deutsche sportjugend bedankte sich mit einem persönlichen Schreiben bei der Deutschen Schachjugend für das gezeigte Engagement, der Dank geht weiter an das umtriebige Team der DSJ!

 

Die Deutsche Schnellschachmeisterschaft

 

Natürlich boten wir im Rahmen des Jugendevents auch echtes Schach mit der offenen Deutschen Schnellschachmeisterschaft für Vierermannschaften. Teilweise stellten Vereine Teams und reisten dafür extra nach Weimar, teilweise schickten Landesschachjugenden Auswahlmannschaften und teilweise fanden sich wild zusammen gewürfelte Mannschaften zusammen, wo Freunde einfach mal zusammen spielen wollten. Und auch die DSJ trat selbst mit einem ständigen Team an.

Die Leitung der Meisterschaft lag natürlich in den Händen des erfahrenen Nationalen Spielleiters Jacob Roggon. Gespielt wurde angemessen im Ratssaal der Stadt Weimar.

Die Favoritenrolle war schnell vergeben, das „Profiteam“ der Kaderspieler war unbesiegbar. Zweimal konnte ihnen jedoch zumindest je ein Brettpunkt abgenommen werden.

 

1. Doppelkopf

Strohhäker,Raoul

Dinger,Florian

Frübing,Stefan

Armbrust,Florian

Ekterina Jussupow

 

2. Hessische Schachjugend

Schaffer,Hendrik

Sergin,Mark

Knickel,Aaron

Michel,Stephan

 

3. SJ Mecklenburg-Vorpommern

Zentgraf,Robert

Onasch,Paul

Ehlers,Michael

Balz,Christian plus weitere Spieler

 

4. Weimarer Chess Association

Skibbe,Willi

Klippel,Jan

Poßke,Thore

Lorenz,Nicole

 

5. Blau-Weiß Stadtilm

Siebarth,Raiko

Schneider,Christi

Hoffmann,Lena

Kinzel,Tiffany

 

6. Deutsche Schachjugend

Belica,Matej

Klug,Caissa

Leeners,Stephan

Haber,Thorsten plus weitere Spieler

 

7. Nordrhein-Westfalen

Wittig,Till

Weber,Daniela

Rohsiepe,Sebastia

Ewe,Kevin

 

8. SK Neumarkt

Regensburger,Chri

Helm,Jonathan

Reichert,Andreas

Hofmann,David

 

Chaos gehört dazu!

 

Ein bisschen drunter und drüber ging es anfangs dann doch:

Probleme bei der Zimmervergabe – wobei Zimmervergabe heißt, man schlief mit 10 Personen auf Isomatten und Luftmatratzen in Klassenräumen, wobei wir eine Schule dicht beim Zentrum hatten, die allerdings alt, sehr alt war, dafür aber immerhin für 100 Personen einen Duschcontainer - und der Akkreditierung, die Unterlagen fehlten einfach über mehrere Stunden, und vor allem für unseren Schachstand fehlende Bierzeltgarnituren, was wiederum dadurch gelöst wurde, indem wir die Bretter auf dem Pflaster des Theaterplatzes aufbauten, bis die Garnituren kamen.

Und was noch viel schlimmer schien… das Wetter. Es sah alles andere als perfekt aus!

Um dem totalen Chaos vorzubeugen, entschieden wir uns, noch in der Nacht und unter strömendem Regen unser großes Schachzelt auf dem Theaterplatz von Weimar aufzubauen. Schachspieler lassen sich von Nichts und Niemandem aufhalten!

 

In unserer Unterkunft, einer hiesigen Grundschule, wurde es gemütlicher – richtig kuschelig. Statt uns über die vier Räume gleichmäßig zu verteilen, liegen wir teilweise wie die Würstchen auf dem Grill.

Apropos Grillen: Während es morgens ein tolles Frühstücksbuffet in einer angrenzenden Kantine gibt, gilt es, sich zu den anderen Zeiten selbst zu versorgen. Das nahmen wir wohl mal wieder zu wörtlich: Wo sollen wir unseren Grill aufstellen?! Dürfen wir das?! Der Wachdienst ließ sich nur nach zwei Würstchen von der Rechtmäßigkeit unserer Aktion überzeugen. Erlaubt ist, was (uns) schmeckt!

 

Rund 50 Teilnehmer schwirren unter der Flagge der DSJ durch die Klassikstadt Weimar – und landen immer wieder unter den Augen Goethes und Schillers. Das Denkmal der beiden älteren Herrschaften befindet sich nämlich in unmittelbarer Nachbarschaft unseres Hauptstandes. Das klingt nach Schachpräsenz – und die gibt es dieses Mal tatsächlich noch mehr als sonst.

 

Duschtisch, Schapeng und Schapong die neuen Sportarten

 

Gemeinsam mit der Triathlon- und der Tischtennisjugend sind wir zudem direkt auf der Wiese vor der Reithalle, um „Duschtisch“ zu spielen – eine Kombination aus allen genannten Sportarten (ohne Schwimmen).

Bei den Schützen spielen wir zudem Schapeng und zusätzlich mit den Tischtennisspielern bieten wir Schapong an.

 

Beim Duschtisch wird gelaufen und Fahrrad gefahren, in der Wechselzone wird Tischtennis gespielt und Schach. Die beiden letzteren Ergebnisse werden in Sekunden umgerechnet, so dass ein guter Schachspieler etwas weniger schnell laufen muss. Dass das geht, bewiesen einige Schachteams – gestartet wurde in Zweiermannschaften – mit guten Zeiten und einer Tagessiegwertung durch Florian Dinger und Raoul Strohhäker.

 

Beim Schapeng wird vom Schachspieler die gewünschte Figur benannt, mit der er ziehen möchte, er darf dies jedoch nur, wenn der Schütze sie ihm auch schießt, ansonsten muss er mit einer anderen vorlieb nehmen und sehen, was er daraus macht. (siehe Regelwerk)

 

Ähnlich geht es beim Schapong. Nach einigen Zügen auf dem Brett wird an den Minitischtennistisch gewechselt und dort gespielt. Wer im TT gewinnt, darf dem Gegner beim Schach eine Figur vom Brett nehmen. (siehe Regelwerk)

 

Mit der Behindertensportjugend haben wir dann das Kondiblitz eingeführt, allerdings mit den Rollis der Behinderten. Man was waren die wendig damit, die haben sich damit immer einen Zeitvorteil herausgefahren!

 

Schachstand und terre des hommes

 

Aber zurück zu unserem eigenen Stand. Hier spielen wir Simultan, bringen Jugendlichen die Regeln bei und bieten vor allem einen ruhigen, entspannten Platz an, um in schöner Kulisse Schach zu spielen.

 

Zusammen mit der Jugend von terre des hommes klären wir darüber hinaus auf, das Kinder Rechte besitzen… in Weimar genauso wie an anderen Teilen der Welt auch. Dass es in der Umsetzung in der Welt noch hapert, macht die Notwendigkeit unserer Kooperation mit der Osnabrücker Hilfsorganisation deutlich.

 

Chessy Deutscher Meister?

 

Eine Höhepunkt des Jugendevents war die erste Deutsche Meisterschaft der Maskottchen der verschiedenen Sportarten. Natürlich war Chessy in Siegerlaune und fest davon überzeugt, dass keiner gegen ihn ankommt. Einmal um den Schwanensee – runde gefühlte 2.000 m – das war die Aufgabe. Der Massenstart warf Chessy etwas zurück, doch dann kam der Körpereinsatz und ein Zwischenspurt und Chessy war vorne zu finden. Mit 1 Minute und 53 Sekunden lag er weit vor dem 11. des Rennens, der über 4 Minuten benötigte. Und den Beliebtheitspreis bekam Chessy sowieso, die Judojugend brachte Sprechchöre über Chessy aus und der Applaus war orkanartig!

 

Voller Stand

 

„Man bei euch ist es immer voll, wie macht ihr das?“ „Ihr habt aber auch einen tollen Stand – herzlichen Glückwunsch.“ In der Tat kaum sind die Bänke und Tische aufgebaut, das Gartenschach den Passanten in den Weg gestellt, da sind alle Bretter besetzt und kaum ein freier Platz ist über den ganzen Tag verteilt zu ergattern. Schach ist halt in. Und die Sonne lacht seit zwei Tagen dazu und lädt ein zum Verweilen und zum Schach spielen.

Schach macht auch mit Lautstärke auf sich aufmerksam. Mit Megaphon werden die Leute angelockt und über den Theaterplatz rund um Schiller und Goethe wird das Megaphonschach gespielt, bei dem die beiden Partiepartner 100 Meter auseinander sitzen und die Passanten ins Spiel mit eingebunden werden.

 

Impressum

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www.deutsche-schachjugend.de

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