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DSJ-FORUM

Ausgabe 11 2006

 

 

 

 

Ausbildung 1

Die Schulschachpatentserie ist zu einem Erfolgsrenner für die Jugendarbeit in Schulen geworden. Das Gleiche bahnt sich jetzt an mit dem Kinderschachpatent. Immer neue Anforderungen (Wir wollen auch einen Lehrgang bei uns haben!) und großes Interesse bei den Teilnehmern zeichnet diese neue Ausbildung für Betreuer und Trainer aus, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren an das Schach heranzuführen und dies eben kindgerecht und nicht nach Schema F wie immer schon.

 

Ein aktueller Lehrgangsbericht von der letzten Ausbildung in Hockenheim, veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Karpow Schachakademie, zeigt dies:

 

Kinderschachpatent in Hockenheim

Einen erfolgreichen Abschluss fand der 3. Lehrgang der Deutschen Schachjugend (DSJ) zur Erlangung des Kinderschachpatentes in Hockenheim. Ein Wochenende lang ging es um den richtigen Weg, kleinen Kindern zwischen sechs und zehn Jahren das Schachspiel beizubringen.

 

Nach fast vier Stunden anstrengender Anreise mit zahlreichen Baustellen und kleineren Staus war die Forchheimer Delegation Freitag abends in Hockenheim angelangt. Zusammen mit 15 weiteren Jugendleitern, Schulschach-Leitern oder Jugend-Trainern aus ganz Deutschland wurden wir von DSJ-Vorsitzenden Patrick Wiebe (Kiel) und A-Trainer Holger Borchers (Berlin) in Empfang genommen. Sogar aus Mecklenburg-Vorpommern waren Interessenten angereist. Auch Dieter Auer (Vorsitzender Karpov-Schachakademie Hockenheim) und der Ausbildungsreferent des Deutschen Schachbundes Hanno Dürr wohnten dem pädagogischen Teil bei.

 

Sonderschul-Lehrer Patrick Wiebe gab einen Einblick in die entwicklungspsychologischen Voraussetzungen für das schachliche Training mit Kindern. Auch methodische und didaktische Grundlagen wurden vorgestellt.

Wie ist eine Schachstunde aufgebaut?

Welche Ziele werden gesetzt?

Woran kann man guten Schachunterricht erkennen?

 

In betont lockerer Atmosphäre führte A-Trainer Holger Borchers in die Methoden der russischen Schachschule des Vladimir Zak (Leningrad) ein und unterstrich die Unterschiede zum Rahmentrainingsplan des Deutschen Schachbundes (DSB). Borchers, der über jahrzehntelange Erfahrung als Trainer verfügt, und auch schon Leonid Kritz zum Titel in der U16-Weltmeisterschaft geführt hat, gab anekdotenreich einige seiner Kenntnisse preis:

Hauptsache Taktik, dann Grundlagen der Endspiele und ganz wenig Eröffnungswissen (nur "Goldene Eröffnungsregeln") sollten die Kinder lernen.

 

Diese Basis für die Eröffnung besteht aus:

1. Kampf um das Zentrum;

2. Rechtzeitige Rochade;

3. Schnellste Entwicklung der Kräfte;

4. Schaffen einer günstigen Bauernstellung.

Auch die wichtigen Merksätze für Anfänger wurden formuliert:

1. Beachte jeden Springerzug;

2. Prüfe jedes Schachgebot;

3. Bevor Du ziehst, überprüfe, was Dein Gegner mit seinem Zug bezweckt hat oder droht.

 

Natürlich kamen auch die Trainingsmaterialien, seien des Zeitschriften, Übungshefte oder Bücher, nicht zu kurz.

Wie ein Verein kinder- und jugendfreundlicher wird, und welche Wettkampf- und Vergleichssysteme möglich sind, präsentierte Patrick Wiebe.

Auch die Fragen Motivation und Konzentration der Kleinsten nahmen breiten Raum ein. Zahlreiche praktische Beispiele rundeten ein gelungenes Wochenende ab. Und natürlich kam der persönliche Erfahrungsaustausch am Abend nicht zu kurz. Übrigens auch in der Pizzeria Pinocchio, in der nicht nur Formel 1-Weltmeister Michael Schumacher, sondern auch schon Schach-Weltmeister Anatoli Karpow gespeist hatte.

 

Wir können nur jedem, der Kindern Schach beibringen möchte (oder es schon tut) nur dringend raten, den nächsten Termin zum Kinderschach-Patent unbedingt wahrzunehmen.

 

(Udo Güldner, Fabian Justi – Forchheim)

 

Ausbildung 2

Schulschachpatent

12 neue Inhaber

 

Aus Niedersachsen und Bremen nahmen 12 Teilnehmern an einem Schulschachpatentkurs in Bückeburg in Niedersachsen teil.

Erstmals wurde dies durch die regionale Lehrerfortbildung Region Schaumburg im Landesschulamt Abteilung Hannover beworben und finanziell unterstützt, ein Meilenstein in der Geschichte des Schulschachpatents.

Die Niedersächsische Schachjugend und der Landesschulbeauftragte des Kultusministeriums Niederschachsen, Eckhard Lüers, planen weitere gemeinsame Vorhaben. Referenten bei dem Kurs waren der Schulleiter der Grundschule Am Harrl in Bückeburg, Wolfgang Voß und Detlef Bielinski vom Lehrteam der Deutschen Schulschachstiftung, der wie immer seine Kurse sehr gut organisiert hat. Der Kurs erhielt von den Teilnehmern erfreulicherweise ausgezeichnete Beurteilungen.

Die Deutsche Schulschachstiftung bedankt sich bei den beiden ganz ausgezeichneten Referenten und den Teilnehmern, die unseren königlichen Sport in den Schulen verbreiten werden.

 

(Walter Rädler, Vorsitzender der Schulschachstiftung e.V.)

 

Schach und Wissenschaft

Wissenschaftspreis „Schach“ der Karpow-Schachakademie Hockenheim

Einreichungsfrist verlängert

 

Die Karpow-Schachakademie Hockenheim hat die Einreichungsfrist für den mit 1.000 Euro dotierten Preis für die beste wissenschaftliche Arbeit zum Thema „Schach in der Wissenschaft“ um einen Monat verlängert.

Neuer Stichtag ist der 31. Oktober 2006.

 

Bis dahin können noch in den Jahren 2003 bis 2006 angefertigte oder veröffentlichte deutsch- oder englischsprachige Abschlussarbeiten (Diplomarbeiten, Magisterarbeiten, Promotionen oder andere), Habilitationen, wissenschaftliche Artikel, Zeitschriften- oder Buchveröffentlichungen eingereicht werden. Bezüglich des Themas und der wissenschaftlichen Ausrichtung gibt es keine Vorgaben; die Arbeit kann empirisch, theoretisch, grundlagen- oder anwendungsorientiert sein. Für die Preisverleihung kommen alle Arbeiten in Betracht, die sich aus natur- oder sportwissenschaftlicher, historischer, psychologischer, pädagogischer, mathematischer, computerwissenschaftlicher, medizinischer, ästhetischer oder anderer wissenschaftlicher Perspektive mit dem Thema „Schach“ befassen.

Dem den Preis auswählenden Expertengremium gehören Schach spielende Akademiker aus verschiedenen Wissenschaftsgebieten an.

Zu Ihnen gehören:

  • Dr. med. Helmut Pfleger, Arzt, Großmeister, TV-Kommentator und Publizist. Freie Praxis für Psychotherapie, München.
  • Dr. Lars Balzer, Schweizerisches Institut für Berufspädagogik, ehemals Präsidiumsmitglied des Badischen Schachverbandes und Vorsitzender der Schachjugend Baden.
  • Dr. Markus Keller, Vertreter der Karpow-Schachakademie Hockenheim.
  • Dr. Matthias Koch, Institut für Geschichtswissenschaft / Universität Bonn, Vorsitzender des Schachclubs Bonn/Beuel.
  • Prof. Dr. Jochen Musch, Institut für Experimentelle Psychologie / Universität Düsseldorf, ehemaliger Turnierleiter der Schachjugend Baden und Jugendleiter der Karlsruher Schachfreunde 1853
  • Dr. Karin Timme, Literaturwissenschaftlerin und Geschäftsführerin des Verlags Frank & Timme, zweifache Mädchenmeisterin der DDR und Spielerin des TSV Torgelow in der ersten Frauenbundesliga.

Kriterien für die Vergabe des Preises sind die wissenschaftliche Qualität und Originalität der eingereichten Arbeiten.

Eine Aufteilung des Preises auf mehrere Preisträger ist grundsätzlich möglich.

 

Die genauen Einreichungsbedingungen sind der Homepage der Karpow-Schachakademie unter

www.schachakademie-hockenheim.de/wissenschaftspreis.htm

zu entnehmen.

Dort wird beschrieben, wer eine Arbeit unter welchen Vorgaben einreichen kann.

 

Weitere Information sind auch vom Geschäftsführer der Karpow-Schachakademie Dr. Markus Keller, markus.keller@schachakademie-hockenheim.de, zu erhalten.

 

Beispielhafte Schachwerbung

 

Schachverband Württemberg

 

SCHACHAKTIONEN bei „Baden-Württemberg SPIELT“

in Bietigheim-Bissingen am 23. September 2006

 

Bei dieser kostenlosen Spielaktion für die ganze Familie in Bietigheim-Bissingen, die durch die 101 Entertainment Firma aus Nürtingen zusammen mit der Stadt Bietigheim organisiert wurde, beteiligte sich auch der Schachklub Bietigheim-Bissingen e.V. mit einem Aktions- und Infostand.

 

Bei diesem „Württemberg-Spieltag“ konnte beim Enzpavillon und im Bürgergarten von Bietigheim ein großer Strauß von Spielangeboten, Spielaktionen und Erlebnisattraktionen quasi von der ganzen Familie ausprobiert und getestet werden. Das Angebot reichte vom Kreativbereich über ferngesteuerte Autos, Brett-Karten und Gesellschaftsspiele, Outdoor- & Großspiele bis hin zu Spielbank-Aktivitäten. Auch der SWR1 war mit einer großen Aktions- und Showbühne vertreten.

 

An diesem herrlichen, sonnigen Herbsttag wurden ab 10.00 Uhr Vormittag neben dem allgemeinen freien Schachspiel auch ein Schachlösewettbewerb mit verschiedenen Schachaufgaben – von leichten „Einzüger“ bis hin zu schwierigen „Zwei- oder Dreizüger“ – zum Lösen abgeboten. Ferner wurde ab 14.00 Uhr eine Simultanveranstaltung mit dem Bietigheimer Spitzenspieler, Bernhard Förster, durchgeführt.

Auch der Vizepräsident und Breitenschachreferent des SVW, Walter Pungartnik, ließ es sich nicht nehmen, den ganzen Tag bei dieser Schachpräsentation anwesend zu sein. Er ließ sich auch nicht lange bitten und hat in gewohnter lockeren und unterhaltsamer weise den Schachlösewettbewerb als Animateur überernommen. Bei den originellen „Einzügern„ entstanden dann oft sehr schnell anregende und eifrige Diskussionen über den oft so sicheren „Lösungszug“ der sich hinterher aber doch nicht immer als der 100prozentige Zug herausstellte und wieder verworfen werden musste. Hierbei wunderten sich so manche Teilnehmer, wie tiefsinnig und verzwickt auch so eine einfach scheinende Schachaufgaben - wie „Wer setzt in einem Zug matt, (Weiß oder Schwarz) ?“ - sein kann.

 

Bei dem Simultanturnier mit Bernhard Förster nahmen ca. 20 schachinteressierte Besucher teil und sie versuchten denn Bietigheimer Spitzenspieler „ein Bein zu stellen“. Doch dies gelang (leider) keinem Teilnehmer, dafür spielte Förster einfach zu routiniert. Nur ein Spieler konnte gegen ihn ein Remis herausholen.

 

Die Schachtische und die ca. 15 Schachbretter waren den ganzen Tag über fast immer besetzt und so zeigten sich auch die Organisatoren vom SK Bietigheim-Bissingen, Wolfgang Reinhard -1. Vorsitzender - und Dietrich Noffke – Spielleiter - mit der Resonanz diese Schachpräsentation hoch zufrieden. Am Ende der Veranstaltung überreichten Walter Pungartnik und Wolfgang Reinhardt noch zahlreiche Sachpreise an die ca. 40 Teilnehmer des Schachlösewettbewerbs. Ferner wurde noch Schachpokal - gestiftet von der 101 Entertainment Organisation - unter den Teilnehmern des Lösewettbewerb ausgelost, die glückliche Gewinnerin war Natalie Birk-Braun aus Bietigheim. Sie wird sich bestimmt über den Pokal, der ihr von 101 Entertainment noch zugeschickt wird, sehr freuen.

 

Laut dem Organisationsleiter, Herrn Felix Braun von 101 Entertainment, wird diese „BW-SPIELT“ – Aktion auch 2007 in ca. 6 bis 7 Baden-Württembergischen Städten fortgesetzt.. Walter Pungartnik, hofft natürlich, dass er auch in diesen neuen Städten Schachverein für eine Teilnahme gewinnen kann, denn solche optimalen Präsentationsmöglichkeiten vor einer breiten Öffentlichkeit soll sich eigentlich kein Schachverein entgehen lassen!

 

(Walter Pungartnik, Breitenschachreferent des SVW)

 

 

Sportpolitik

 

dsj-Deutsche Sportjugend - Newsletter

 

Deutsch-Chinesischen Jugendaustausch intensivieren

„Die guten bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und China auch im Bereich des deutsch-chinesischen Jugendaustausches intensivieren und hierbei mit der Deutschen Sportjugend (dsj) als wichtigem Partner und Vermittler eng zusammen arbeiten, „so fasste Yongz-Heng Lu, stellvertretender Vorsitzender der All China Youth Federation (ACYF), das Ziel seiner Organisation und der formellen chinesischen Regierungsseite zusammen.

 

Die ACYF war im September 2006 mit einer Fach- und Führungskräfte-Delegation zu einem einwöchigen Kontakt- und Informationsprogramm in der Bundesrepublik Deutschland. Damit wurde der im Vorjahr mit einem ersten Delegationsbesuch der dsj aufgegriffene Kontakt mit der ACYF in China weiter geführt. Das Besuchsprogramm der ACYF fand während der Unterzeichnung eines Abkommens über die bilaterale jugendpolitische Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der VR China in Anwesenheit der Regierungschefs beider Länder, Ministerpräsident Wen Jiabao und Bundeskanzlerin Angela Merkel, am 14.09.2006, in Berlin statt.

 

Die ACYF ist chinaweit organisiert und mit rund 50 Mitgliedsorganisationen insbesondere im Bereich der außerschulischen Jugendbildungsarbeit aktiv. Aktuell ist sie von der chinesischen Regierung mit der Umsetzung des Abkommens, das eine breite Intensivierung des deutsch-chinesischen Jugendaustausches fördern soll, beauftragt. Der Jugendsport und die Jugendarbeit im Sport hat dabei einen anerkannt hohen Stellenwert.

Mit dem Programmkonzept vermittelte die dsj ihrerseits der ACYF einen Einblick in Grundlagen, Strukturen, Arbeitsweisen, Zielsetzungen und Bezugsbereiche der Jugendarbeit im Sport in unterschiedlichen Regionen und Ebenen. Es wurde vereinbart, zunächst den Fachkräfteaustausch fortzuführen und auszubauen, um darüber die Jugendbegegnungen zu fördern.

 

Der Vorsitzende der Deutschen Sportjugend, Ingo Weiss hat dabei auch das Thema Nationale Jugendlager aus Anlass der Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking angesprochen. Von der ACYF wurde hier eine bereite Unterstützung zugesagt. Ein Höhepunkt war, neben den Besuchen im Bundeskanzleramt und Auswärtigem Amt, einem längeren Treffen mit dem Botschafter der VR China in Deutschland, .S.E. Chanrong Ma, ein ausführliches Informationsgespräch mit Jochen Weitzel und Uwe Finke-Timpe vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

In Berlin traf die Delegation zusammen mit Ingo Weiss auch den Präsidenten des LSB Berlin Peter Hanisch, der an frühere Sportjugendaustauschprogramme unter seiner Leitung anknüpfen konnte. Bei einem Besuch in Hamburg mit einem Informationsprogramm unter der Federführung des Sprechers der Spitzenverbände Jugend, Arne Klindt, bestand auch Gelegenheit die deutsch-chinesische Festwoche `China Time´ und den `Hamburger Karneval der Kulturen 2006´ kennen zu lernen.

Begleitet wurde die Delegation von dem für die dsj ehrenamtlich tätigen Asienexperten, Hajo Achtert.

 

Mit einem zusammenfassenden Auswertungs- und Planungsgespräch in Frankfurt am Main, in dem Verlauf und Ergebnis der chinesischen Delegationsreise von beiden Seiten als erfolgreich und für die weitere Austauschzusammenarbeit sehr optimistisch eingeschätzt wurde, schloss die Delegation der ACYF den Deutschlandbesuch ab.

 

(Gisela Nüssler dsj)

 

 

Impressum

Herausgeber: Deutsche Schachjugend

www.deutsche-schachjugend.de

Verlag: JugendSchachverlag, Partner der Deutschen Schachjugend

Redaktionsanschrift: Geschäftsstelle Deutsche Schachjugend, Jörg Schulz, Hanns-Braun-Str. Friesenhaus I, 14053 Berlin.

Das DSJ-FORUM ist das Informationsblatt der Deutschen Schachjugend.

Es erscheint 12 mal im Jahr als Beilage der Zeitung JUGENDSCHACH.

DSJ-FORUM wird gefördert aus Bundesmitteln des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.