„Schach macht schlau!“ ist eines der größten Schulschach-Projekte Deutschlands. Im Rahmen des regulären Schulunterrichts lernen jährlich mehrere tausend Bremer Schülerinnen und Schüler das Schachspiel – nicht im freiwilligen Nachmittagsangebot, sondern fest integriert in den Stundenplan. Eine Unterrichtsstunde pro Woche wird durch eine Schachstunde ersetzt.
Besonders innovativ an dem Projekt ist: Nicht externe Schachtrainerinnen und -trainer kommen an die Schulen, sondern Lehrerinnen und Lehrer selbst bringen ihren Klassen das Spiel bei – nach entsprechender Fortbildung. Dieses Modell ist in seiner Größe und Struktur deutschlandweit vermutlich einzigartig.
Der feierliche Abschluss eines Schuljahres im Projekt „Schach - Macht schlau!“ findet traditionell auf dem Bremer Marktplatz statt. An einem Tag im Juni treffen sich Hunderte Kinder und spielen vier Partien Schach.
Jedes Schulteam wird dabei einem der vier Bremer Stadtmusikanten zugeordnet: Esel, Hund, Katze und Hahn.
Gespielt wird jeweils so lange, bis ein Ergebnis feststeht oder maximal 15 Minuten vergangen sind. Danach kommen die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter zum Einsatz und helfen bei der Ergebniserfassung.
Jede:r Gewinner:in jeder Partie erhält zwei Walnüsse, die der jeweiligen Teamsäule zugeordnet werden. Am Ende gewinnt das Team, dessen Säule am meisten Walnüsse enthält. Aus dieser Gewinnergruppe wird ein Schulteam per Los gezogen, das den Wanderpokal mit nach Hause nehmen darf.
In diesem Jahr war die Deutsche Schachjugend mit einem kleinen vierköpfigen Team vor Ort und erlebte das beeindruckende Spektakel hautnah mit. Für die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter war es eine echte Herausforderung, rechtzeitig alle Walnüsse zu verteilen – während aufgeregte Kinder umherliefen, um möglichst schnell Ergebnisse melden zu können.
Gewonnen hat in diesem Jahr, am 5. Juni, das Team Hund.
Die Eindrücke waren imposant – vergleichbar vielleicht nur mit anderen Großereignissen wie der Big Brother" Linkes gegen Rechtes Alsterufer“ in Hamburg.
Auch wenn die Reise für das DSJ-Team bereits um 5 Uhr morgens begann, war es eine rundum lohnenswerte Veranstaltung: mit vielen neuen Eindrücken und Ideen, wie Schulschach bundesweit noch sichtbarer und zugänglicher werden kann.