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| DEM 2019

Großmeister zum Anfassen

GM Niclas Huschenbeth im Interview

Hallo Niclas, herzlichen Glückwunsch zu deinem Deutschen Meistertitel. Wie war der Turnierverlauf aus deiner Sicht? 

Mir war von vornherein klar, dass Dmitrij Kollars mein stärkster Konkurrent sein wird. Ich bin holprig gestartet und habe in der 2. Runde ein Remis abgegeben. In der 4. Runde folgte ein weiteres Remis mit Weiß gegen Dmitrij. Nach vier Runden hatte ich drei Mal weiß und einen halben Punkt weniger als Dmitrij. Mir war klar, dass sich dieser Trend ändern muss. Dann kam ich mit Schwarz gegen Luis Engel und wusste, das wird schwierig, da Luis schon richtig stark ist. Irgendwie habe ich es dann geschafft, ihn in einem langen und komplizierten Endspiel zu bezwingen. Das war der Startschuss für meine fünf Siege in Folge. Ich gewann in der nächsten Runde schon wieder mit Schwarz gegen Alexander Graf und war nun die letzten drei Runden gleich auf mit Dmitrij. Ich spielte noch gegen Jakob Pfreundt, René Stern und Jonas Rosner. Dmitrij hat jede Runde vorgelegt, das war ein harter Kampf. In der letzten Runde sah es nicht gut aus, ich habe mich dann richtig reingehängt und die Partie in Zeitnot für mich entschieden. Es war ein unglaubliches Turnier von uns beiden und Dmitrij hatte am Ende etwas Pech, da er den leicht schlechterern Gegnerschnitt hatte. 

Welchen Eindruck hattest du vom Meisterschaftsgipfel in Magdeburg, den der DSB zum ersten Mal veranstaltete?

Sehr schön. Alle haben an einem Ort gespielt, das begrüße ich sehr. Es ist gut, dass der Meisterschaftsgipfel nächstes Jahr wieder so stattfinden wird. Man hat nun einen Modus gefunden, der funktioniert und es gibt kein Hin und Her mehr. Für Außenstehende mag es allerdings etwas seltsam scheinen, dass das German Masters und die Deutschen Meisterschaften gleichzeitig stattfanden. Die Feste war ein toller Spielort mit einem schönen Außenbereich und auch das Wetter war gut. 

Jetzt bist du wieder hier in Willingen bei der DEM der Jugend. Wann warst du zum letzten Mal hier? Wie ist dein Eindruck von dieser Meisterschaft und welchen Bezug hast du zu ihr?

Ich müsste 2015 zuletzt hier gewesen sein.

Ich habe viele schöne Erinnerungen an die DEM in Willingen. 2005 wurde ich hier Deutscher Meister und ich glaube, ich habe alle meine Deutschen Jugendmeisterschaften hier gespielt. Das war mein jährliches Highlight und ich kehre immer gerne hier her zurück. Ich habe das Gefühl, die Meisterschaft wird immer besser. Mit den Impressionsvideos und Videointerviews sowie der Weiterentwicklung der Livekommentierung ist ein ganz anderes Level erreicht. Auch die vielen Partien, die live übertragen werden, sind toll. Ich freue mich, hier zu sein und war abends schon zweimal im Freizeitbereich, wo ich mich auch sehr wohl fühle. 

Wie schätzt du das Niveau der Spieler/innen ein, welches du beim heutigen Simultan und in der Livekommentierung kennengelernt hast?

Das Simultan war wie erwartet für mich schwierig. Ich habe an 30 Brettern gespielt und die längste Partie dauerte fast vier Stunden. Ich habe zwei Partien verloren und vier Remis abgegeben, alle vier allerdings in schlechterer Stellung. Ich glaube, meine Gegner wollten noch in Ruhe essen oder sich vor der Runde ausruhen und haben mir deshalb ein Remis geschenkt. Ich habe nichts verschenkt und immer weiter gespielt, wenn es möglich war. Das war wirklich taff. Ich hatte überall Weiß und dachte, das sei leichter. Trotzdem habe ich vier Punkte abgegeben. Danach ging es dann zur Livekommentierung. Das war wirklich viel Schach heute. Das Kommentieren mit Christof [Sielecki] hat viel Spaß gemacht. Es hat gut gepasst, obwohl wir das erste Mal zusammen kommentiert haben. Wir sind immer die ersten beiden Bretter aller Altersklassen durchgegangen und haben viele spannende Partien gesehen. Es wurde alles ausgekämpft. Lara Schulze hat in der U18w die letzte Partie der Runde gespielt und es sah nach Remis aus. Sie hat es aber noch bis zum Ende probiert und wurde belohnt. Beim ersten Brett in der U16 haben wir lange Oliver Stork vorne gesehen. Nach langem Kampf hat aber Nikolas Wachinger gewonnen. Auch Luis Engel stand mit dem Rücken zur Wand und hat die Stellung aber gehalten. 

Stelle uns doch bitte deine neue Online-Schachschule Chessence vor.

Gemeinsam mit Nino Tschöpe, einem anderen Trainer, habe ich das Projekt im letzten Jahr während der WM gestartet. Wir gehen von drei Spielstärkeleveln aus (1400, 1700 und 2000), die jeweils erreicht werden sollen. Ich habe mich bei dem großen Angebot von online Schachschulen umgeschaut. Viele davon sind auf Englisch. Oft wir dabei im Training nur ein Aspekt behandelt. Ich wollte gerne einen ganzheitlichen Ansatz für jedes Level. Wir bieten einen vielfältigen Themenmix, durch den alle wichtigen Bereiche abgedeckt werde. Das war und  ist eine Menge Arbeit, ein ambitioniertes Projekt. Ich bin sehr stolz darauf, was dabei herauskommt und ich bin gespannt, wohin die Reise geht. Inwieweit wir noch ausbauen ist unklar.  Wir brauchen für die bisherigen 3x3 Kurse  200 h Videomaterial. Das haben wir nun bald fertig zusammengestell. En Ende ist abzusehen. 

Was erwartet uns bei deinem Vortrag heute?

Es geht dabei um meine Gedanken zu effektivem Training. Dabei werde ich meine Überlegungen zu Chessence einfließen lassen. Mein Denken zu gutem Training dreht sich um folgende Fragen: 1.) Was trainiere ich? 2.) Wie trainiere ich? 3. Wann trainiere ich und wievel trainiere ich? Dabei ist das „Was“ am wesentlichsten.

 Würdest du zum Abschluss noch etwas über deine Person erzählen, damit die DEM-Teilnehmer/innen dich besser kennenlernen?

Ja klar. ich studiere im Masterstudiengang Wirtschaftspsychologie und schreibe gerade meine Masterarbeit. ich bin also bald fertig. Ich mache sehr gerne Sport in einem großen Spektrum. Vor allem spiele ich gerne Basketball und mache Acroyoga. Das ist eine besondere Form von Yoga, die man zu zweit macht. Ich probiere gerne neue Sachen aus und reise gerne. Im Moment lerne ich Spanisch, weil ich für nächsten Januar eine Südamerikareise plane. Außerdem spiele ich noch Improtheater. 

Was möchtest du den Teilnehmenden für die letzten Runden mit auf den Weg geben? 

Da passt unsere Philosophie von Chessence sehr gut: Es gibt keine Niederlagen. Manchmal gewinnst Du. Und manchmal lernst Du dazu. 

Vielen Dank für das Interview!

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Letzter Tag im Kika-Turnier

Heute ging das Kika-Turnier zu Ende, wodurch auch die ersten DEM-Sieger ermittelt und gekürt wurden. Weitere Informationen finden sich auf der Turnierseite.

Wieder hat ein fleißiger Kika-Teamer den letzten Tag in einem kleinen Gedicht zusammengefasst:

 

Das Kika das ist nun vergangen,
Die ganze...

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Die ersten Sieger der DEM stehen fest

Heute ging das KiKa-Turnier zu Ende und die DEM hat mit Jannik Kieselbach (NDS) ihren ersten Sieger gefunden, ihm folgten auf den Plätzen zwei und drei Marvin Hapke (WÜR) und Philipp Leon Klaska (NRW). Bestes Mädchen wurde Rubina Arnold (BER) vor Veronika Mirnaya (BER) und Hanna Emilie Mai Hoa Tran...

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Partie des Tages

Auch 2017 könnt ihr wieder aus unserer Auswahl eure Partie des Tages wählen - die Stimmabgabe ist online auf der Turnierseite www.deutsche-schachjugend.de/dem2017 oder persönlich im Öffentlichkeitsbüro möglich. Der Sieger oder die Siegerin der Partie mit den meisten

Stimmen wird mit einem...

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Tag 2 im KiKa-Turnier

Das KiKa-Turnier hatte am Sonntag bereits seinen zweiten Spieltag. Neben dem Spaß an den Brettern, wartete auf die jüngsten DEM-Teilnehmer auch wieder ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Ein KiKa-Teamer ließ sich vom zweiten Tag zu einem kleinen Gedicht inspirieren:

 

Die DEM noch nicht...

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Chronik des laufenden Schachsinns

U18

Ich bin wieder hier, in meinem Revier... diese Liedzeile kam mir während der Anreise zu meiner 16. Deutschen Jugendmeisterschaft unwillkürlich in den Sinn. Das von Marius Müller-Westerhagen hier besungene Ruhrgebiet ließ ich da gerade hinter mir, aber Willingen und die DEM wecken inzwischen...

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Spieler des Jahres U20m: GM Matthias Blübaum

Matthias gewann 2016 drei internationale Turniere. Bei seinem Nationalmannschaftsdebüt zur Schacholympiade erzielte er mit 7,5 aus 10 und einer Performance von 2744 das beste deutsche Resultat. Sehr gute Theoriekenntnisse gepaart mit hohem Spielverständnis zeichnen ihn aus. Matthias, der sich nicht...

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Spielerin des Jahres U20w: WFM Fiona Sieber

Fiona ist vergangenes Jahr in Prag Europameisterin U16w geworden. Nervenstark bis zum Schluss erzielte sie 8 Punkte aus 9 Partien. Moderne Partieanlage, taktischer Witz und kämpferische Motivation zeichnen sie aus. Sie trainiert regelmäßig im Landeskader Sachsen-Anhalt mit WGM Tatjana Melamed. Fiona...

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Spieler des Jahres U14m: Vincent Keymer

Vincent erspielte sich in Wien 2016 seine zweite IM-Norm. Gegen 5 Großmeister holte er 4 Punkte und wurde am Ende geteilter Zweiter hinter GM Markus Ragger. Auf der Jugendweltmeisterschaft U12 in Batumi 2016 wurde er Wertungsfünfter, punktgleich mit Platz 2, was sein großes Potential unterstreicht....

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Spielerin des Jahres 2016 U14w: FM Jana Schneider

Die 14-jährige Jana wurde Deutsche Meisterin U14w 2016 in Willingen. Sie kletterte im letzten Jahr über 2300, ist damit der jüngste FIDE-Meister und war die Nr. 1 der Mädchenweltrangliste U14 im Dezember 2016. Im April wurde sie Deutsche Frauenmeisterin. Jana trainiert seit Längerem mit A-Trainer GM...

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Partie des Tages

Auch 2017 gibt es wieder die erfolgreiche Rubrik „Partie des Tages“.
Spitzenschach in die Zeitung!
Es soll jeden Tag die Partie des Tages gekürt werden, also eine Partie, die entweder besonders gut, besonders zuschauerfreundlich oder auch einfach nur von
extremer Spannung gekennzeichnet war.
Über den...

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