Zum Hauptinhalt springen
 
| TOP Meldung, Schulschach, Gesellschaftliche Verantwortung

Schach verbindet - Leipzig lebt Inklusion

Bereits zum 11. Mal fand nun der Schulschach-Cup „Schach für jedermann“ mit dem Slogan „Schach verbindet – gemeinsam gegen Einschränkungen und Ausgrenzung“ statt. Ausgerichtet wird das Turnier von der Albert-Schweitzer-Schule Leipzig, die 2016 als Deutsche Schachschule ausgezeichnet wurde. Hier wird Inklusion gelebt - der Spaß steht im Vordergrund und die Ergebnisse rücken fast in den Hintergrund. Ein Modell, das anzieht: Regelmäßig finden sich an die 150 schachbegeisterte Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Bundesländern zum eintägigen Turnier ein. Da fragen wir uns natürlich, warum es außerhalb von Leipzig wenig vergleichbares finden lässt. Wir haben uns mit Michael Nagel einen der Organisatoren geschnappt - er zeigt: Inklusion ist kein Hexenwerk:


Lieber Michael,

ihr veranstaltet bereits zum 11. Mal euer Turnier "Schach für jedermann". Wie kam es damals zum Startschuss?

Der Startschuss für dieses Turnier war eine Zusammenarbeit mit der Krebsliga Leipzig 2003 unter dem Motto: „Schachmatt dem Krebs“. Leider konnte das Turnier nach drei Wiederholungen nicht weiter ausgerichtet werden. So kam ich 2006 auf den Gedanken den nächsten Schritt zu wagen und aus diesem Turnier, das seinerzeit das 1.Turnier in Deutschland mit behinderten Kindern war, ein gemeinsames Turnier zu machen. Mit der Albert-Schweitzer Schule Leipzig und Anet Gempe fand ich sehr gute Unterstützung. Die Idee wurde vom ersten Moment auch von der Schulleitung offen aufgenommen. Als selbst Behinderter fand ich, das Behinderten im Schach mehr angeboten werden muss. Und vor allem, dass wir Gemeinsam Schach spielen sollten.

Euer Turnier ist beliebt und zieht inzwischen TeilnehmerInnen aus vielen Bundesländern an. Ist das ein Zeichen, dass es auch in anderen Bundesländern einen Cup mit Fokus auf Inklusion und Spaß geben könnte oder habt ihr besondere Vorbedingungen, die andere nicht haben?

Es muss für so ein Turnier hauptsächlich jemanden geben, der verrückt genug und offen für Neues ist. Die einzig andere Vorbedingung sind behinderten gerechte Spielsäle und Toiletten. Schön ist es, wenn man Vereine hat, die schon Behinderte in ihrem Verein haben. Das Ergebnis lohnt sich: Wir konnten in den vergangenen Jahren unzählige Kinder beobachten, die schnell ihre anfängliche Schüchternheit abgelegt und erkannt haben, dass Behinderte nicht anders sind und mit genauso viel Freude das gemeinsame Hobby, Schach, verfolgen. Schach verbindet ungemein.

Was muss man bei behindertengerechten Spielsälen eigentlich alles beachten? Gibt es Besonderheiten, die ihr in der Planung berücksichtig?

Das Wichtigste ist Platz: In vielen Turniersäälen sitzen die Kinder beinahe Stuhllehne an Stuhllehne. Für uns ist das ein No-Go. Bei der Planung muss daher ausreichend Platz für Rollstühle eingeplant werden. Lieber zu viel als zu wenig. Außerdem ist es wichtig, dass genug Hände mit anpacken. Das Turnier in Leipzig organisieren wir mit einem eingespielten Team. Die Helferinnen und Helfer wissen, was sie erwartet und dass sie, wenn es sein muss, wirklich Helfer in allen Lagen sind.

Gemeinsam mit einem super Team organisieren Anet Gempe und du nicht nur Schulschach-Cup; ihr beiden helft auch der DSJ auf Bundesebene aktiv im Arbeitskeis "Gesellschaftliche Verantwortung". Wenn du nur 10 Wörter/Stichpunkte nutzen dürftest: Was sind die ersten 10 Schritte um als Schachgruppe selbst das Zeichen "Schach verbindet" zu setzen?

  1. Sich Bewusst machen: Jeder kann Schach spielen lernen
  2. Vorallem viel Geduld und Liebe zum Schach mitbringen
  3. Schach ist für jeden ein Sport
  4. Geistige Entwicklung des Körpers fördern
  5. Auf positive Veränderungen hinweisen (Häufig bessere Noten in Mathe)
  6. Kameradschaftliches Miteinander fordern und fördern
  7. Niemand wird ausgeschlossen
  8. Fairness- nicht nur am Brett, sondern auch daneben
  9. Kinder sind selbstständiger, als man manchmal denkt
  10. Schach verbessert die Ausdauer - aber manchmal muss man auch schon ganz schön ausdauernd sein

 

Herzlichen Dank für die vielen Infos, Michael. Wer weiß, ob wir in den nächsten Jahren bereits den ein oder anderen Nachahmer sehen werden. Alle Interessierten sind natürlich auch herzlich eingeladen ihre offenen Fragen unserem Arbeitskreis Gesellschaftliche Verantwortung (per Mail an malte.ibs@deutsche-schachjugend.de) zu stellen.

Eine Frage ist natürlich nun noch offen: Wie ist der letzte Schulschach-Cup in Leipzig eigentlich ausgegangen? Lest selbst:


 

 

11.Schulschachcup in Leipzig

Am 06.01.2018 fand bereits zum 11. Mal der Schulschachcup „Schach verbindet - Gemeinsam gegen Einschränkung und Ausgrenzung“  und zum 7. Mal in der Förderschule Albert Schweitzer Leipzig statt. Vielen Dank den Organisatoren des Turniers und der Schule. Außerdem danke ich allen Schiedsrichtern und Helfern: Anja Heck, Harald Niesch, Christin Reinsdorf, Jürgen Rudolph, Anet und Thomas Gempe, Franziska Gasch, Lena Halas, Lara Hagenbeck-Hübert, Natascha Wolf, Peter Bald, Isabell Neumann und Jonael Bosch sowie den Sponsoren und Unterstützern des Turniers: dem Schachverband Sachsen, Bürobedarf Haupt, Kerstin Schmieder, Silke Urban, Familie Gempe, Anja Heck und Michael Nagel.

Diesmal nahmen 147 Kinder und Jugendliche aus Sachsen, Thüringen und Brandenburg an dem Wettkampf teil.  Die Albert-Schweitzer-Schule konnte noch mehr behinderte Kinder als im Vorjahr aus ihren Reihen zur Turnierteilnahme mobilisieren, nämlich insgesamt 22 Kinder. Es ist eine Freude, zu sehen, mit wieviel Selbstvertrauen und Enthusiasmus die Kinder dabei sind, wie selbstverständlich der Umgang der Kinder untereinander ist. Da sind die Ergebnisse schon fast Nebensache.

In der A-Gruppe kämpften 50 Schüler der Klassenstufen 5 bis 10. In dieser Gruppe gewann Nikolaus Metzner vom VfB Leipzig. Den zweiten Platz belegte Adrian Abou Wally vom SV Schott Jena und Platz Drei teilten sich Danny Müller vom Hohenleipischer SV Lok und Justin Willsch von Glaskönig Döbern. Bestes Mädchen wurde Alina Pfau von den Greizer Schachlöwen und Greta Thiele wurde Beste der Förderschulteilnehmer in dieser Kategorie.

 

In der B-Gruppe, den Klassen 3 und 4, gab es 53 Teilnehmer. Am Ende waren 3 Teilnehmer punktgleich, von denen den ersten Platz Nico Franke vom SK Weida belegte. Den zweiten Platz erreichte Maximilian Mai vom SV Traktor Priestewitz und Dritter wurde Loris Eichenberg vom SV Traktor Priestewitz. Bestes Mädchen wurde Mariella Mai ebenfalls vom SV Traktor Priestewitz und Lado Belkania wurde bester Förderschüler.

In der C-Gruppe, den Klassen 1 und 2, nahmen 43 Kinder teil. Es gewann mit 7/7 Punkten Neele Zoe Halas von der SG Leipzig, Zweiter wurde Elias Scheller vom SC Leipzig-Lindenau und den dritten Platz belegte Benjamin Moll gleichfalls vom SC Leipzig-Lindenau. Den Sieg bei den Mädchen konnte Johanna Ezold, 60. GS Leipzig, einfahren und Oliver Greif wurde als bester Förderschüler geehrt.

 

Die gute Laune der Teilnehmer, die gemeinsame Freude am Schach, die gemeinsame Pausengestaltung und die Siegerehrung, die für jeden Teilnehmer ein kleines Präsent bereithielt, waren die Zutaten für einen erlebnisreichen Schachtag in Leipzig und der Grund für unzählige strahlende Kindergesichter.

 

Wir freuen uns schon auf das nächste Turnier im Januar 2019!

Michael Nagel

 

 

 

 

| Qualitätssiegel, Schulschach

Gymnasium Roth hat erneut das Siegel „Deutsche Schachschule“ erhalten

ROTH – Das Geschicklichkeitsspiel Schach soll beim Denken helfen. Vielleicht können davon auch die Schüler des Rother Gymnasiums profitieren. Die Einrichtung hat nun erneut das Siegel „Deutsche Schachschule“ erhalten.

Ganz in Weiß und Schwarz gekleidet stehen sich die Kinder gegenüber. Manche...

weiterlesen
| Bekanntmachungen, Mädchenschach

"The Game" - Ein Kurzfilm

Ein gut gemachtes, nettes Video über Schach von Maria Bondar.

weiterlesen
| Startseite, International, Spielbetrieb

In der Ruhe liegt die Kraft

Der freie Tag wurde von den Deutschen recht unterschiedlich genutzt.

Vitalia Khamenia, Vincent Keymer und Ruben Köllner nahmen in aller Ruhe an der „Löseweltmeisterschaft“ teil. Mal sehen, wie die Lösungen der vermeintlich zu leichten Aufgaben von der Jury bewertet werden.

Ein Großteil der...

weiterlesen
| Startseite, Bekanntmachungen

Magnus - der Mozart des Schachs

Unser 1. Vorsitzender Malte hat es sich nicht nehmen lassen den Film "Magnus" am Wochenende in der Preview zu schauen...und uns sogar direkt einen kleinen Bericht darüber geschrieben.
Viel Spaß beim lesen.

"Magnus" - der Weg von Magnus Carlsen vom introvertierten Jugendlichen zum besten...

weiterlesen
| Startseite, Spielbetrieb, International

Graue Wolken am Schwarzen Meer

In Runde 5 geriet unser Flaggschiff in raue See. Vincent spielte gegen den US-Amerikaner Andrew Hong. In einem populären Abspiel der Najdorf-Variante setzte er auf frühes h5. Nach wechselvollem Verlauf konsolidierte sich Vincent unter Qualitätsopfer. Das Turmscheinopfer auf e5 zerschlug allerdings...

weiterlesen
| Verband, TOP Meldung, Öffentlichkeitsarbeit

Ohne Verein und ELO gegen den Weltmeister? Interview mit Sören Marx! Teilnehmer beim Uhrensimultan in New York

Sören, du hattest das große Glück als Teilnehmer beim Uhrensimultan gegen Magnus Carlsen in New York dabei zu sein. Bei vielen Plattformen wurde ja darüber berichtet, z.B. Chessbase oder Turnierseite.

Du bist 19 Jahre alt und für dich ging bestimmt ein Traum in Erfüllung. Du warst der einzige...

weiterlesen
| Spielbetrieb, International, Startseite

Kleinere und größere Unfälle in Batumi

Der Start in die Weltmeisterschaft verlief mit 8 aus 11 ganz ansprechend für die deutsche Delegation. Als kleineren „Unfall“ werte ich die 2 Niederlagen für Gino Rössel und Nelson Strehse. Beide zeigten in Runde 2 ihre Klasse und gewannen.

Als mittleren Unfall bewerte ich den massiven Stromausfall...

weiterlesen
| Spielbetrieb, International

Weltmeisterschaft U8 – U12 in Georgien

„Ich bin wieder hier“ sang Marius Müller Westernhagen einst. Beim Durchschauen meiner Archive fiel mir auf, dass ich seit 2006 jetzt zum vierten Mal bei internationalen Titelkämpfen in Batumi zu Gast bin.

2006 überzeugte ein gewisser Arik Braun in der U18 als Weltmeister. Dass Arik es immer noch...

weiterlesen
| Schulschach, Schulschachkongress

Deutscher Schulschachkongress - Jetzt anmelden

Knapp über eine Woche ist es noch bis zum Anmeldeschluss des Deutschen Schulschachkongresses in Halberstadt und ihr seid euch nach wie vor nicht ganz sicher, ob ihr euch anmelden sollt?
Dann schaut euch doch einfach dieses Video mit Impressionen zu den Austragungsstätten an.

Da bekommt man doch...

weiterlesen
| DVM 2016

Seid dabei zur DVM U20w und U10!

Gerade erst sind die Deutschen Ländermeisterschaften zuende gegangen, da geht es in die nächste Meisterschaftsrunde. Bald schon messen sich Deutschlands Vereine untereinander. In den Altersklassen U12, U14, U14w, U16 und U20 stehen die teilnehmenden Vereine bereits fest. In den beiden offenen...

weiterlesen