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„Deutschland Jugend“ Jugendmannschaftsweltmeister der Menschen mit Behinderung

Hervorragender dritter Platz in der Gesamtwertung für Jarno Scheffner mit Team Niedersachsen

V.l.n.r: Andreas Vinke, Lukas Koll, Michael Koll, Duc Huy Tran, Minh Dat Tran, Linus Koll, Melanie Tran

V.r.n.l.: Andreas Vinke, Duc Huy Tran, Minh Dat Tran, Linus Koll, Lukas Koll

Vom 14. bis zum 21.10.2018 fand in Dresden die erste Auflage der Schach-Mannschaftsweltmeisterschaft der Menschen mit Behinderung statt. Insgesamt neun Teams aus vier Nationen nahmen an dieser Premiere teil. Gespielt wurde im Wyndham Garden Hotel im Dresdner Stadtteil Leubnitz-Neuostra, das hervorragende Spielbedingungen bot.
Diese Meisterschaft, die auf Betreiben von Dr. Dirk Jordan und Thomas Luther ins Leben gerufen wurde, war eine einzige Demonstration für die integrative Kraft des Schachsports. Trotz gewisser praktischer Schwierigkeiten, die insbesondere dann auftraten, wenn ein tauber Spieler gegen einen blinden Spieler antrat, hatte man den Eindruck, dass es irgendwie um das normalste Schachturnier der Welt handelte. Im eben beschriebenen Fall wurde den Spielern ein Assistent zur Seite gestellt und darufhin konnten sie ganz normal spielen.
Beeindruckend war auch die Anzahl der freiwilligen Helfer für dieses Turnier. 16 Volunteers waren vor Ort und dabei mussten die Organisatoren nach Aussage von Dr. Dirk Jordan noch fünf Freiwilligen absagen, die auch noch gern geholfen hätten.
Bei dieser Personaldecke und dem enormen Erfahrungsschatz, über den die Organisatoren um Dr. Dirk Jordan durch die Ausrichtung vieler Turniere und insbesondere auch Einzel-Behindertenweltmeisterschaften verfügen, ist es nicht weiter verwunderlich, dass das Turnier sehr harmonisch und völlig problemlos verlief.
Das Flair einer offiziellen Weltmeisterschaft war unübersehber. Die Teams traten fast ausschließlich in jeweils einheitlicher Kleidung an, die symbolisierte, dass es für die Teilnehmer eine besondere Ehre war, ihr Land (oder im Fall vom Team Niedersachsen ihr Bundesland – und damit dann doch wieder Deutschland) bei dieser Meisterschaft repräsentieren zu dürfen.
Sportlich verlief das Turnier für die deutschen Jugendlichen sehr erfreulich. Mit Lukas Koll, Linus Koll, Minh Dat Tran, Duc Huy Tran, die das Team „Deutschland Jugend“ bildeten sowie Jarno Scheffner, der für das Team Niedersachsen antrat, waren insgesamt fünf deutsche Jugendspieler am Start.
Jarno spielte ein hervorragendes Turnier und war eine wichtige Stütze seines Teams, das in der Gesamtwertung in einem gut besetzten Feld am Ende den dritten Platz belegte.
Das Team „Deutschland Jugend“, das auf Betreiben des Berichterstatters zu Stande gekommen war und von ihm beim Turnier als Team Captain und Trainer betreut wurde, schlug sich gegen eine teils deutlich nominell überlegene Gegnerschaft mehr als beachtlich. Insbesondere in der Begegnung gegen den späteren souveränen Gesamtsieger „IPCA Russia“, der an den ersten beiden Brettern mit Internationalen Meistern antraten, setzten Lukas und Linus Ausrufezeichen. Lukas hatte die Partie stets gut im Griff und fuhr ein ungefährdetes Remis ein. Linus setzte seinem Gegner, der außer dieser jede andere Partie im Turnier gewann, schwer zu und erreichte durch präzises Spiel sogar eine völlige Gewinnstellung. Leider ließ er in der Folge einige Chancen ungenutzt und musste sich schließlich doch ins Remis fügen. Insgesamt spielte Linus wie entfesselt und gewann den Preis für das drittbeste zweite Brett des Turniers.
Für Minh Dat und Duc Huy war von der Papierform schon im Vorfeld klar, dass sie einen schweren Stand haben würden. Sie lieferten ihren regelmäßig ca. 500 ELO-Punkte aber immer wieder spannende Kämpfe und lieferten insgesamt eine gute Leistung ab.
Für das Team reichte es gegen das „Youth Chess Team Russia“ zu einem Mannschaftssieg, der schlussendlich zum ersten Platz in Jugendwertung und damit zum Titel „World Junior Team Champion for people with Disabilities 2018“ reichen sollte.
Die Siegerehrung, zu der extra der Vizepräsident der FIDE, Akaki Iashvili, angereist war, war für das Team und seinen Team Captain ein unvergesslicher Moment. Nach Überreichen der Goldmedaillen wurden wir für den Titel mit der deutschen Nationalhymne geehrt.
Insgesamt war es eine rundherum gelungene Woche. Die zwei Brüderpaare verstanden sich hervorragend und nehmen neben dem sportlichen Erfolg zusätzlich nach Hause mit, zwei neue Freunde gefunden zu haben.
In zwei Jahren ist die zweite Auflage der Mannschaftsweltmeisterschaft der Menschen mit Behinderung geplant. Dresden hat erneut die Zusage als Ausrichter. Es ist zu hoffen, dass Deutschland an diesem Turnier mit mehreren Jugendmannschaften teilnimmt. Für die Jugendlichen waren diese Meisterschaften ein Riesenerlebnis, das für einen enormen Motivationsschub gesorgt hat.
Schach ist ein wunderbarer Sport und gerade wir haben die Möglichkeit, behinderten Sportlern – insbesondere auch Kindern und Jugendlichen - ein Stück Normalität zu vermitteln, was zur Ausbildung eines gesunden Selbstbewusstseins beiträgt. Diese Möglichkeit sollte zukünftig noch stärker ausgeschöpft werden – darin waren sich Thomas Luther und der Berichterstatter in Gesprächen einig.
Mein besonderer Dank gilt allen, die zum Gelingen dieses Turniers beigetragen haben. Insbesondere Dr. Dirk Jordan und seinem Team, ohne das dieses Turnier nicht stattgefunden hätte, Michael Koll und Melanie Tran, die ihre Jungs mitbetreut haben und den Vertretern der DSJ, Jörg Schulz, ohne den das Team wohl nicht zusammengefunden hätte, und Malte Ibs, der uns im Vorfeld tatkräftig unterstützt hat.

 

Andreas Vinke

 

Links:
FIDE: http://www.fide.com/component/content/article/1-fide-news/11210-1st-fide-world-team-chess-championship-2018-for-the-disabled-successfully-finished.html
Turnierseite: http://www.worldchess-disabled.com/de/

 

Auch Minh Dat Tran und Duc Huy Tran möchten ein wenig über die 1. Team Schachweltmeisterschaft für Menschen mit Behinderung berichten:

Wir bildeten zusammen mit Lukas Koll und Linus Koll beide aus Karlsruhe eine Jugendmannschaft mit den Namen "Die Doppelten Doppelgänger, denn wir sind 2 Brüderpaare mit den gleichen Behinderungen und im selben Alter. Als Markenzeichen trugen wir Hüte die einschlugen wie der Blitz. Wir kamen einen Tag früher an um uns kennenzulernen und auch der Trainer wollte uns kennen lernen. Schon am Abend bereiteten wir uns  vor und hatten viel spaß. Gleich am Morgen war ja Team Besprechung wozu wir ins Hotel mussten. Wir wurden von allen sehr nett empfangen. Nach der super Eröffnungsfeier ging auch schon die erste Runde los. Wir waren Total nervös.

Unser Trainer Andreas Vinke konnte uns in der Woche viel Wertvolles lehren. Er machte nicht nur die Vorbereitung sondern wir bekamen auch Wertvolles Training und Analysen. Wir wurden toll aufgebaut und betreut. Es war ein sehr schweres Turnier und leider konnten wir noch nicht viel Punkten aber immerhin schaffte Huy ein tolles Remis und auch Lukas und Linus hatten einen Punkt. Unser erster Mannschaftsieg der sehr wichtig war denn die Russische Jugend war uns auf den Versen. Bei diesem Turnier konnten wir gegen Taube , Blinde und Gehbehinderte Spielen , eine tolle Erfahrung. Das Turnier war sehr gut vorbereitet und es gab viele Helfer. Im Fernsehen wurde über uns Berichtet was aufregend war und am Donnerstag ein Interview mit der Sächsischen Zeitung. Am Ende schafften wir unser Ziel :NICHT LETZTER WERDEN. Wir wurden 8.Am meisten freuten wir uns das wir es schafften Junior Team  Weltmeister im Schach für Menschen mit Behinderung zu werden. Wir sind so Glücklich. Wir wurden Geehrt, bekamen Goldmedaillen und das schönste war das alle unsere National Hymne mit sangen. Damit hat keiner gerechnet. Wir wollen in 2 Jahren wieder mit spielen und den Titel verteidigen.

 

 

 

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