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Vom Schulschach in den Verein - Interview mit dem TV Tegernsee

Horst Leckner, 2017 vom DSB ausgezeichnet für sein Lebenswerk

und Svenja Butenandt, erfolgreichste Jugendspielerin des Vereins

1.) Seit wann gibt es Schulschacharbeit in Eurem Verein und wie hat es angefangen?

 

Unser Verein war von 1999 bis einschließlich 2008 insgesamt 10 Jahre sehr erfolgreich in der 1. Deutschen Schach-Bundesliga vertreten. In dieser Zeit haben wir mehrfach Platz 3 belegt und waren auch zweimal Deutscher Mannschafts-Blitzmeister.

Leider war diese Bundesligamannschaft nach 10 Jahren für sehr viele Mitglieder in unserem Verein nicht mehr attraktiv, da wir, wie in dieser Liga auch üblich, sehr viele Legionäre in der Mannschaft hatten. Der dafür notwendige finanzielle Aufwand stand in keinem vernünftigen Verhältnis zum  Nutzen für den Verein. Deshalb kam es bei uns zum großen Umdenken!

 

Nach vielen Überlegungen, Widersprüchen, Gesprächen und Vorbereitungsarbeiten gründete ich dann 2011 den Verein "Schulschach Landkreis Miesbach e.V.". Wir konnten den Sponsor für unsere Bundesligamannschaft überzeugen, dass diese finanziellen Mittel viel besser in die Schachjugend im Landkreis Miesbach investiert sind. Mit unserem ausgefeilten und durchdachten Konzept konnten wir unseren Sponsor, die Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee, für unsere Idee Schulschach gewinnen und hatten dadurch von Beginn an eine solide finanzielle Basis.

Ab Februar 2011 wurde unser 1. Schachlehrer an 9 Schulen im Landkreis aktiv.

 

2.) Welche Angebote macht Ihr im Schulschach?

 

Inzwischen haben wir insgesamt 4 hochqualifizierte Schachlehrer beschäftigt. Wir sind im Landkreis an jeder Grundschule und an jeder weiterführenden Schule aktiv. Dies sind insgesamt 26 Schulen. Wir betreuen zur Zeit etwa 750 Kinder in verschiedenen Leistungsstufen. Die Kinder werden in einem wöchentlichen Kurs von 60 Minuten Unterricht geschult. Die Kurse sind auf freiwilliger Basis, werden deshalb jeweils am Nachmittag durchgeführt und die Eltern leisten dafür auch einen finanziellen Beitrag an unseren Verein. Ziel ist einfach, möglichst viele Kinder mit dem Schachsport vertraut zu machen und während der ganzen Schulzeit mit dem Thema Schach zu begleiten. Ergänzend werden ständig Turniere und Meisterschaften für diese Kinder in der jeweiligen Leistungsstufe durchgeführt. Diese Turniere sind sehr beliebt bei den Kindern und Eltern und auch für die Motivation der Kinder sehr wichtig. Inzwischen ist der pädagogische Nutzen dieses Projekts bei den Eltern, Politikern und Schulen voll anerkannt und hat deshalb auch einen enorm hohen Anerkennungswert im gesamten Landkreis.

 Etwa 15 % unserer Schulschachkinder wollen aber aus Erfahrung mehr als nur einmal pro Woche Unterricht. Diese Kinder haben für sich Schach als Sport entdeckt. Diesen Kindern bieten wir dann zusätzliche und ergänzende Förderkurse an, damit sie ihre Spielstärke entsprechend verbessern können. Insgesamt haben wir zur Zeit etwa 120 Kinder in den Förderkursen. Da die Kinder nicht nur trainieren und lernen wollen, sondern auch den Wettbewerb suchen, bieten wir dann die Mitgliedschaft in unserem Schachclub TV Tegernsee an. Hier bekommen die Kinder die Praxis vermittelt und haben zahlreiche Möglichkeiten sich nach Belieben auszutoben. Wir haben einen sehr aktiven Jugend-Nachmittag im Verein, viele Jugend-Mannschaften und begleiten unsere Kinder ständig zu den sehr zahlreichen Turnieren.

 Die Überleitung vom Schulschach zum Verein funktioniert wirklich völlig problemlos. 2011 hatte unser Verein keine Jugendlichen! Inzwischen sind es bereits 110 jugendliche Mitglieder, die im Verein aktiv sind. Da die entsprechenden Strukturen für diese Jugendarbeit im Verein natürlich angepasst werden müssen, haben wir auch sehr viele Eltern für unseren Verein gewinnen können, die dann ehrenamtlich Arbeitsbausteine nach entsprechender Einführung und Anleitung übernommen haben.

 

3.) Aller Anfang ist schwer: Was würdet Ihr Vereinen raten, die noch keine Schulschacharbeit machen?

 

Man muss unbedingt wissen, was man eigentlich erreichen will. Entsprechend sollte ein Konzept erarbeitet werden, das Sponsoren, Schulamt und Schulen gleichermaßen überzeugt. Für dieses Konzept sollte man sich wirklich Zeit lassen und es erst publik machen, wenn alle daran Beteiligten vom künftigen Erfolg voll überzeugt sind. Hier gibt es wirklich enorm viele Dinge zu beachten, die man in diesem kurzen Beitrag natürlich im Detail nicht schildern und beschreiben kann. Wir sind aber sehr gerne bereit, für wirklich ernsthaft interessierte Vereine und Personen für Fragen und Ratschläge zur  Verfügung zu stehen. Dies kann vielleicht in einem Telefonat und noch besser in einem extra dafür terminierten Treffen geschehen.

Ich kann aus meiner Erfahrung nur raten, mit der Umsetzung erst zu beginnen, wenn alle notwendigen Voraussetzungen für ein erfolgreiches Gelingen geschaffen wurden!

 

4.) Wie wichtig ist Eurer Meinung nach Schulschach für die Vereine?

 

Für die Vereine ist Schulschach nach unserer Meinung von absolut existenzieller Wichtigkeit. Die Mitgliederentwicklung in den Verbänden zeigt dies doch sehr deutlich. Wie will man sonst nachhaltig an jugendliche Mitglieder kommen? Die Fakten sind so eindeutig, dass man im DSB und in den Vereinen nicht mehr darüber sprechen sollte, ob Schulschach wichtig ist oder nicht. Wirklich eine völlig unsinnige Frage. Ich kann der DSJ und dem DSB nur raten, sich diesem Thema mit allergrößter Priorität zu widmen.

 

Wir sehen mit unserem Projekt, dass Schach in weiten Bevölkerungsschichten eine sehr hohe Anerkennung  genießt und enorm viele positive Eigenschaften mit dem Schachsport verbunden werden. Auch die Schulen sind inzwischen fast alle vom Nutzen von Schach für die schulischen Leistungen überzeugt und wir haben wirklich offene Türen. Deshalb sind die Chancen wirklich sehr gut, diese Situation jetzt für unseren Schachsport zu nutzen.

 

Natürlich kenne ich viele Aktivitäten im Bereich Schulschach. Es wird auch oft mit viel Engagement gearbeitet, leider aber nur in sehr wenigen Fällen wirklich zielgerichtet. Ziel muss ganz einfach sein, dass wir durch Schulschach Kinder in die Vereine  bekommen. Ansonsten bringt die Arbeit aus meiner Sicht nichts und die Kinder verlaufen sich wieder, wie es in den meisten Schulschach AG eben üblich ist. Das Thema Überleitung, Schulschach dann Verein, muss wesentlicher Bestandteil des Konzeptes sein, damit der Erfolg wirklich eintritt.

 

Wir leben in unserem Landkreis auch nicht auf einer Insel der Glückseligen und auch bei uns haben die Kinder alle Möglichkeiten von Ablenkungen und Freizeitbeschäftigung. Trotzdem haben wir 750 Kinder in unserem Projekt, weil Schach für die Kinder einfach ein hochinteressantes Spiel und eine willkommene Alternative zu den zahlreichen und oft zweifelhaften digitalen Möglichkeiten darstellt.

 

Auch sportlich haben sich inzwischen bei uns schon sehr schöne Erfolge im Jugendbereich eingestellt.

Bei den Realschulen sind wir bereits zweimal in Folge Deutscher Vizemeister geworden und auch in den anderen WK haben wir bei Deutsche Meisterschaften vordere Plätze belegen können. 2016 hat unsere Spielerin Svenja Butenandt bei der U 10 w den Deutschen Meistertitel erkämpft und dabei sogar mit 11 Punkten von 11 Partien sehr überzeugend gewonnen. Auch bei den Mädchen U 16 ist unsere Spielerin Michela Manco Bayerische Meisterin und bei der Deutschen auf Platz 6 gelandet. Zusätzlich qualifizieren sich jedes Jahr auch andere Spieler von unserem Verein für die Deutsche Meisterschaft, usw. usw.!

 

Vor erst zwei Wochen haben wir für unseren Verein Schulschach eine neue Broschüre entworfen, die unter www.schulschach-mb.de eingesehen werden kann und aus der viele Details ersichtlich sind. Auch auf der Homepage unseres Schachclubs stehen viele Informationen bereit auf unserer Homepage, verlinkt in der Vereinsdatenbank.

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Auch 2017 könnt ihr wieder aus unserer Auswahl eure Partie des Tages wählen - die Stimmabgabe ist online auf der Turnierseite www.deutsche-schachjugend.de/dem2017 oder persönlich am Infopoint möglich. Der Sieger oder die Siegerin der Partie mit den meisten Stimmen wird mit einem Sachpreis belohnt.

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