Wunderkind

Gerade einmal fünf Jahre war das polnische Wunderkind Samuel Reshewsky alt, als es 1916 in Wien auftauchte und reihenweise etablierte Spieler bezwang. Fast um ihren Verstand gebracht, verpflichteten sie den Jugoslawen Milan Vidmar, einen der ganz Großen seiner Zeit, für ein Duell gegen Samuel. In seinen Erinnerungen schildert Vidmar, der seinen kleinen Widerpart naturgemäß unterschätzte, seine Gefühle während der Partie: „Sehr bald fühlte ich, dass mein Gegner eine eiserne Faust hatte. Er fing an, mich einzuschnüren, er drückte fester und fester ...“ Der Großmeister schaffte es, unter Einsatz seiner ganzen Erfahrung und all seines Könnens, mit Müh und Not zu gewinnen. Da legte der kleine Wunderknabe sein Köpfchen aufs Schachbrett und weinte herzzerreißend. „Aber was hätte ich denn tun sollen?“ schreibt Vidmar. „Mich schlagen lassen?“

 

Logisch oder unlogisch?

Bogoljubow und Tartakower sollten einmal in einem Gästebuch ihre Liebe zum Schachspiel begründen. Bogoljubow schrieb: „Ich liebe das Schachspiel, weil es so logisch ist.“ Tartakower las dies und konnte natürlich der Verlockung nicht widerstehen: „Ich liebe das Schachspiel, weil es so unlogisch ist.“

 

Ballack for Bundeskanzlerin

Ich bin Ballack, du bist Deutschland, wir sind das Volk! Ich glaub, ich werd’ nicht mehr. Jetzt fängt auch noch die Merkel an von Fußball zu reden und sieht sich in der Rolle des des deutschen Spielführers. Zitat Merkel: „Ich bin Ballack.“ Ich bin ja der Meinung, dass man Fußball und Politik streng trennen sollte. Beispielsweise habe ich weder verstanden, was Edmund Stoiber meinte, als er die Spielweise von Unterhaching analysierte: „Unterhaching ist von der gesamttechnischen Perfektion sehr kompakt“ noch kann ich Mehmet Scholl’s Spruch über eine deutsche Partei gutheißen: „Hängt die Grünen solange es noch Bäume gibt“ Immerhin hat er sich später dafür entschuldigt.

Aber zurück zu Merkel. Die Dame besucht doch tatsächlich jedes Deutschlandspiel der Vorrunde und hat sich alle Termine bis zum Finale freigehalten. Ja, mein Gott, dafür würde ich mich auch zum Bundeskanzler wählen lassen.

 

Herzlichst Euer Paul „Pille“ Pillkowski

 

 

Barbe, der kleine Bauer hat nur sechs im Kopf. Denn heute ist der 06.06.2006 und auf 1.e4 kommt immer 1. … e6. Barbe fiebert dem ersten Zug förmlich entgegen und kann gar nicht erwarten, ob tatsächlich 1. e4 gespielt wird. Dann wird dem kleinen Landwirt vor Aufregung immer ganz heiß. Grazil legt er sich auf Feld sechs und spielt Französisch. Wir haben’s per Fotomontage schon mal wahr gemacht.