Jugendliche finden ihren Internetmeister

Mittlerweile gehören die Deutschen Internetjugendmeisterschaften, im Gegensatz zur Meisterschaft der Erwachsenen, die es nur auf zwei Auflagen gebracht hat, fest zum Angebot auf der Plattform »schach.de«. Dieses Jahr fanden mehr als 350 Jugendliche an die virtuellen Bretter, um ihren Online-Meister auszuspielen.

Dabei muss die DIM nicht den Vergleich mit ihrer großen Schwester DEM, der Deutschen Jugendeinzelmeisterschaft ‚im Nahschach’, scheuen: Die hochkarätige Besetzung zeigt, dass unsere Stärksten nicht nur über Theoriebüchern hängen, sondern auch den neuen Medien aufgeschlossen gegenüberstehen. So tummeln sich im Teilnehmerfeld mehrere Deutsche Jugendmeister, Kadermitglieder und auch Spieler der Jugendolympiamannschaft.

Das Internet ist schnell-lebig, weshalb wir uns bewusst gegen eine langwierige Qualifikation entschieden haben. Stattdessen gibt es vier Vorturniere, vier Chancen, um sich für das Finale zu qualifizieren. Hier haben also auch die ‚ewigen Zweiten’, die bei anderen Meisterschaften die heiß umkämpften Tickets zu nächst höheren Ebene knapp verpassen, die Gelegenheit zu beweisen, dass sie ebenfalls Schach spielen können!

Stefan Frübing Das Finale selbst barg dann auch einige Überraschungen: Keiner der Vorjahresmeister schaffte es seinen Titel verteidigen! So konnte sich ‚Odnek’ alias Jörg Wegerle nur im Mittelfeld der U25 platzieren (Odnek ist übrigens, wie leicht zu erkennen ist, das Palindrom zu einer Variante des japanischen Schwertkampfes). Stattdessen setzte sich Stefan Frübing durch, der auf Deutscher Ebene auch kein Unbekannter ist: 2005 war er der Deutsche Meister U18. Unter seinem Handle ‚Gil-galad’, benannt nach einer Figur von Tolkien, verwies er mit einem halben Punkt Vorsprung und nur einer Niederlage gegen Florian Grafl die Konkurrenz auf die Plätze. Der frisch gekürte Großmeister Georg Meier konnte seiner Favoritenrolle nicht gerecht werden und landete hinter Christian Braun auf dem dritten Platz.


Felix Werthebach In der U18 konnte sich Felix Werthebach (‚SchwarzeElster’) trotz einer Auftaktniederlage durchsetzen. Der Vorjahressieger Ilja Brener erreichte mit der besten Feinwertung immerhin Rang 2. Ebenfalls mit von der Partie war der neue Deutsche Amateurmeister der Gruppe B, Leander Fink: Er fand aber nicht richtig in das Turnier und musste das Finale auf einem der hinteren Plätze beenden.


Jens Kotainy Während es in den älteren Altersklassen ruhig und routiniert zugeht, braucht der Turnierleiter der U14 – ganz wie bei ‚echten’ Schachturnieren – Nerven wie Drahtseile. Fröhlich und ausgelassen prasseln schlagfertige Beiträge im Chat nieder, so dass er Mühe hat, die wichtigen Nachrichten nicht zu überlesen. Bei den Jüngsten kämpfte sich Jens Kotainy, der schon auf der DEM U14 Ende Mai einen guten vierten Platz erspielte, souverän an die Spitze und blieb als einziger der neuen Internetmeister ungeschlagen: Nur Seva Bashylin konnte ihm einen halben Punkt abnehmen. Der Internetmeister des Vorjahres, Patrick Zelbel, konnte unter seinem leicht selbstironischen Handle ‚Patzel’ immerhin Bronze hinter Joshua Hager holen.


Alle Sieger und Finalisten dürfen sich nun über ihre erkämpften Preise freuen. ChessBase hat einen Fonds von mehr als 60.000 Dukaten, der virtuellen Geldeinheit auf dem Server »schach.de« gestiftet. Damit lassen sich Trainingsstunden, oder Plätze in Großmeister-Simultanveranstaltungen erwerben, aber auch vollwertige Produkte aus dem Online-Shop. 10 Dukaten entsprechen dabei 1 Euro.

Mit etwa 20% mehr Teilnehmern als im Vorjahr sehen wir uns weiter darin bestätigt, dass die DIM ein wichtiges Angebot der Deutschen Schachjugend ist und sich fest etabliert hat.

Wer sich über das Internetschachangebot der DSJ informieren möchte, findet alle Informationen auf www.deutsche-schachjugend.de/internetschach/.

Auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr!
Jacob Roggon und das Team der DIM

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