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Purim - Los! Schach!

Das Organisationsteam des Turniers

Der SV Bannewitz und die Jüdische Gemeinde zu Dresden, haben am 4.3.2018 ein Kinderschachturnier in Dresden im Gemeindezentrum der Jüd.Gemeinde ausgetragen. Es war die 2. Auflage. des besonderen Turnierkonzepts. Das Schach bei vielen Menschen jüdischen Glaubens beliebt ist, zeigen die Erfolge bei den regelmäßig stattfindenden Makkabiaden. Auch der bisher einzige deutsche Schachweltmeister, Emanuel Lasker war ein Jude. All dies war Grund genug für Michael Nagel, Mitglied unserer Arbeitsgruppe Gesellschaftliche Verantwortung, um sich zwei der Organisatoren für ein Interview zu schnappen und die Besonderheiten des interessanten Turniers zu erfragen.

Außerdem wurde uns ein Bericht des Turniers zur Verfügung gestellt.

Interview mit Alexander Rosenfeld (A.R.) und Thomas Porschberg (T.P.)

1.       Schach ist eines der ältesten Spiele der Welt. Es ist ein Sinnbild für Freigeist und für selbständiges Denken. Eigentlich sollte es niemanden verwundern, dass im Laufe der Geschichte der Menschheit und der Weltreligionen Schach von zu Zeit umstritten und manches Mal auch verboten war. Ab dem 16. Jahrhundert ist Schach sogar am Sabbat erlaubt.  Welche Bedeutung und Stellenwert hat das Schach im jüdischen Gemeindeleben und für die persönliche Entwicklung?

(A.R.) Schach ist traditionell bei den Juden sehr beliebt. Früher war Schach eine der wenigen Möglichkeiten, Fähigkeiten wie logi­sches Denken aufzubauen. Diese Tradition ist seit früheren Zei­ten erhalten geblieben. Aktuell gibt es viele Projekte und Be­fürworter, Schach in den Schulen als Pflichtfach einzuführen. Der prominenteste Befürworter ist der frühere Schachweltmeister Garry Kasparov. 

2.       In vielen jüdischen Gemeinden  Deutschlands wird Schach gespielt. Seit wann wird in Ihrer jüdischen Gemeinde  Schach als Wettkampf betrieben?

(A.R.) In der Jüdischen Gemeinde zu Dresden ist es eine langjährige Tradition, Schach zu spielen. Ich kann nicht genau sagen, seit wann Schach Wettkämpfe betrieben wurden. Immer wieder wurden in der Gemeinde große offene Schachturniere für Schachfreunde und nicht nur für Gemeindemitglieder organisiert. Das große offene Kinderschachturnier hat aber erst im Jahr 2017 stattgefunden. Dieses Turnier war genauso, wie dieses Jahr, in Kooperation mit SV Bannewitz organisiert.

3.       Und wie kam es zu der Zusammenarbeit mit SV Bannewitz e.V.?

(T.P.) Alexander spielt seit dem Jahr 2005 Schach unter den Bannewitzer Fahnen. Die Organisation von Schachturnieren für Erwachsene und Kin­der ist bei uns eine gute Tradition und uns war bald beiden klar, dass wir mal eine größere Sache auf die Beine stellen wollten.  Es hat eine Weile gedauert, aber nun trägt das Turnier zur weiteren Verbreitung des Schachs bei und beide Seiten profitieren davon. Bspw. lenkt das Turnier im Herzen Dresdens das Augenmerk auch auf unseren eher schon im Ländlichen angesiedelten Schachverein, der doch nur einen Katzensprung von der Stadt entfernt ist.

4.       Viele jüdische Gemeinden in Deutschland organisieren seit Jahren zum Purimfest ein Schnellschachturnier.  Warum schließt sich das Turnier an das Purimfest an und was ist eigentlich das Purimfest!

(A.R.)Purim (aus dem persischen „Pur“/ „Los“) wird am 14. Adar gefei­ert – das fällt in die Zeit von Februar oder März. Purim erin­nert an die Errettung des jüdischen Volks in Persien. Was war passiert? Da Mordechai verweigert sich vor Haman, dem obersten Beamten des Königs, zu verbeugen, sollen alle Juden im persi­schen Reich dafür bestraft werden. Um das Datum festzulegen, wirft Haman das Los. Die jüdische Königin Esther kann auf ihren Mann, den König, einreden und diesen Pogrom verhindern. Das war Anlass für eine große Freude unter den Juden – und das feiern wir bis heute ausgelas­sen und freudig.

Schach ist ein königliches Spiel, das in jedem Alter mit großer Freude gespielt wird.

5.       Müssen die (nichtjüdischen) Teilnehmer an Eurem Schachturnier für Kinder etwas beachten oder auf Besonderheiten einstellen?

(T.P.)Eine Besonderheit gibt es. Zu der jüdischen Tradition gehört koscheres Essen. Das bedeutet, das bestimmte Lebensmittel im Gemeindezentrum nicht verzehrt werden sollen.

6.       Dieses Jahr gibt es ein Rahmenprogramm für die die Kinder begleitenden Erwachsenen? Was genau bietet Ihr Ihnen an?

(T.P.)Für die Erwachsenen wird eine Synagogenführung angeboten, um eine Möglichkeit zu bieten, etwas mehr über Judentum und unsere Synagoge zu erfahren.

7.       Welche sind aktuell die  erfolgreichsten  jüdischen Schachsportler und wer vertritt Deutschland bei der nächsten Makkabiade?

(A.R.)Es gibt viele erfolgreiche jüdische Schachsportler, unter ihnen möchte ich nur ein Paar Namen, wie Levon Aronian (zweifache Weltcupsieger), Peter Svidler (Weltcupsieger und achtfache rus­sische Meister), Boris Gelfand (Vizeweltmeister 2012). Vielmehr kann man in Wikipedia unter https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_Jewish_chess_players nachlesen.

Wer wird Deutschland bei der nächsten Makkabiade vertreten, ist mir nicht bekannt. Sieger der 20. Makkabiade, die in 2017 in Israel stattgefunden hat, wurde deutscher Großmeister Georg Meier.

8.       Viele hervorragende Schachspieler und Weltmeister waren jüdischen Glaubens wie auch der der bisher einzige deutsche Schachweltmeisters Emanuel Lasker. Anlässlich des 150. Geburtstages von Emanuel Lasker hat der Deutsche Schachbund das Jahr 2018 als Lasker-Jahr ausgerufen. Planen Sie besondere Aktivitäten oder Veranstaltungen im Lasker-Jahr?

(A.R.)Aktuell werden keine besondere Aktivitäten geplant.

9.       Haben Sie Wünsche an den Deutschen Schachbund und an die Deutsche Schachjugend?

(T.P.)Ich wünsche mir eine sehr gute und konfliktarme Kooperation zwischen den Bereichen Schulschach, Breitenschach und Schach im Leistungssportbereich mit gegenseitigem Verständnis für die Perspektiven der jeweils anderen.


Bericht Purim Kinderschachturnier 2018

weitere Bilder findet ihr unter: http://www.randspringer.de/as/dud/purim_2018.html

 

Zum zweiten Mal fand am 4.3.2018 das Purim-Kinderschachturnier statt, welches von der Jüdischen Gemeinde zu Dresden gemeinsam mit dem SV Bannewitz organisiert wurde.

56 Kinder fanden sich am Morgen im Gemeindezentrum am Hasenberg im Zentrum Dresdens ein, um ihre Kräfte an den Brettern zu messen. Dabei war das Turnier für Schachanfänger genauso offen wie für erfahrene Vereinsspieler.

Mit den Erfahrungen von 2017 im Rucksack gab es diesmal schon kaum noch organsiatorische Stolpersteine, über die wir strauchelten. So begann das Turnier pünktlich mit einem ordentlich markierten Spielerbereich, für den uns sogleich auch einige Eltern lobten. Wer die Partien verfolgen wollte, konnte das z.B. vom Podium aus tun, wo man guten Überblick hatte.

Eltern, die selbst keine Schachkenntnisse hatten, aber dankenswerter Weise ihre Kinder darin unterstützen, konnten während der Partien bereits die Bilder einer Ausstellung betrachten, die am Abend eröffnet werden sollte oder sie konnten an einer Führung durch die Synagoge teilnehmen, die, wie ich im Anschluss von den Eltern erfuhr, sehr gut ankam. Für nicht schachspielende Geschwister gab es die Gelegenheit zum Dartspiel.

Nach Runde 3 führte Julius Fischer von der USV TU Dresden das Feld an und Spieler, Betreuer und Organisatoren konnten sich am Imbiss stärken. Es gab Herzhaftes wie auch Süßes. Mutige konnten sich an "Hamans Ohren" wagen. Vielleicht haben einige auch die Ohren gegessen, ohne zu wissen was sie da aßen... Auf jeden Fall schmeckte es.

Das Turnier wurde nach Zeitplan pünktlich 13.00 Uhr mit Runde 4 fortgesetzt. Gegen 16.30 Uhr schließlich standen die Endergebnisse fest. Vor der letzten Runde führte Charis Peglau, die im letzten Spiel gegen ihre Schwester Dora antreten musste. Ein Remis bedeutete für Charis letztlich den Gesamtsieg.

Altersklasse

1. Platz

2. Platz

3. Platz

U 8

Timothy Radeke

Paul David Peglau

Lorena Peglau

U 10

David Fruth

Dylan Reich

Cosima Müller

U 12

Charis Peglau

Dora Peglau

Alexander Koch

U 14

Wolf Peter Döge

Benjamin Reichsrath

Julius Fischer

U 16

Sarah Peglau

Paul Weber

Carlo Bergner

Wir hoffen auf eine Fortsetzung des Turniers 2019 mit weiter steigenden Teilnehmerzahlen. Für Verbesserungsvorschläge seitens der Spieler und Eltern behalten wir offene Ohren.

Unser Dank geht an alle, die sich in die Organisation des Turniers eingebracht haben, nicht zuletzt Euroschach.Wir hoffen, dass Pawel Nedselskij nächstes Jahr wieder als Schiedsrichter dabei sein wird!

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