Internetmeisterschaft mit Teilnehmerrekord

Die Deutsche Schachjugend veranstaltet jeden Sommer die Deutschen Jugend-Internetmeisterschaften, kurz DIM. In diesem Jahr fand das Turnier, das stets zwischen der „richtigen“ Deutschen Jugendmeisterschaft und den Sommerferien stattfindet, bereits seine sechste Auflage. Damit ist diese moderne Meisterschaft bereits eine feste Größe im Turnierkalender von Jugendlichen aus der gesamten Bundesrepublik. In Zusammenarbeit mit dem Partner Chessbase werden in den drei Altersklassen U14, U18 und U25 die deutschen Meistertitel per Internet über den »schach.de«-Server ausgespielt.

Und diese Titel sind alles andere virtuell, nämlich heiß begehrt. Durch die vier Vorrundenturniere, über die man sich zum Finale qualifizieren kann, erhält jeder schachbegeisterte Jugendliche die Chance, sich mit gleichaltrigen deutschen Spitzenspielern zu messen – trotz der weiten Entfernungen. In diesem Jahr nahmen mehr als 540 Jugendliche dieses Angebot der Deutschen Schachjugend wahr. Unter ihnen auch amtierende Deutsche Jugendmeister, Kaderspieler und sogar Großmeister!

Gerade Jugendliche entwickeln sich in ihren schachlichen Fähigkeiten rasant. Ähnlich schnelllebig ist auch das Internet. Optimale Voraussetzungen, eine Meisterschaft auch über dieses Medium auszuspielen; eine langwierige Qualifikation wird umgangen. Innerhalb von zwei Wochen fanden die vier Vorrundenturniere statt. Nur die jeweils besten sechs einer jeden Gruppe fanden den Einzug ins Finale am 15. Juni, das genauso vom Kampfgeist der Spieler geprägt war wie jedes der Vorturniere. Trotz EM-Spiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft fanden sie sehr regen Zuspruch, sodass ein neuer Teilnehmerrekord verzeichnet werden konnte.

Aleksej Litwak Nach erfolgreicher Qualifikation wurde am Abend des 15. Juni das Finale der DIM ausgespielt. In der U25 konnte der ehemalige Deutsche Internetmeister „Odnek“ alias Jörg Wegerle seinen 2007 an Stefan Frübing abgegebenen Titel nicht zurückerobern, sondern musste sich abermals mit dem Silberrang zufrieden geben. An die Spitze schaffte es in diesem Jahr ein ganz anderer: „Der Walter“, im heimischen SV Plettenberg besser bekannt als Aleksej Litwak, konnte wie Jörg Wegerle 6,5 Punkte einfahren, wies aber die bessere Feinwertung auf und wurde so erstmals Deutscher Internetmeister U25. Auf den dritten Platz kam wie im Vorjahr Georg Meier.
Jens Hirneise Die U18 dominierten in diesem Jahr Nikolas Lubbe und Jens Hirneise. Letzterer ließ in den neun Runden nur anderthalb Punkte liegen und hatte damit einen halben Zähler Vorsprung vor dem „Anti-NooB“ Nikolas Lubbe. Auf dem dritten Rang fand sich Maximilian Trapp mit 6,0 Punkten ein. Titelverteidiger „SchwarzeElster“ alias Felix Werthebach landete nur im Mittelfeld.
Tobias Tiemann In der jüngsten Altersklasse der Unter-14-Jährigen setzte sich Tobias Tiemann überlegen durch. Mit 8,5 Punkten lies der „Böbelfreak“ nichts anbrennen und machte bereits früh den Titel klar. Die beiden Verfolger vom SV Mülheim-Nord, Johannes Mundorf und Eduard Miller, beendeten mit jeweils 6,5 Zählern auf den Rängen zwei und drei das Finalturnier.

Die Sieger und Finalisten dürfen sich nun über ihre erkämpften Preise freuen. Chessbase hat auch in diesem Jahr wieder einen Gesamtpreisfonds von 60.000 Dukaten gestiftet, was etwa 6.000 Euro entspricht.
Auch dies wird im kommenden Jahr wieder großer Anreiz für Jugendliche aus ganz Deutschland sein, an den Deutschen Internetmeisterschaften teilzunehmen. In der Vergangenheit konnten die Teilnehmerzahlen kontinuierlich gesteigert werden. Die DIM sind damit nicht nur eine sehr stark besetzte Meisterschaft, sondern auch eine Turniermöglichkeit für jedermann. Und so wird man hoffentlich auch im Frühsommer 2009 eine neue Rekordbeteiligung vermelden können.
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