Blitzturnier – Kreativität von Beginn an

Würden die Mannschaftsnamen über die Platzierungen bei den alljährlichen DEM-Blitzturnieren entscheiden, so gäbe es sicher den ein oder anderen klaren Favoriten. Während die Feinwertungen für das Blitzturnier in Sachen Punkte leichter festzulegen waren, fällt die Auswahl der Kriterien für die besten Namen deutlich schwerer.

Da gibt es zum einen diese Dreiermannschaften, die durch ihren selbst gewählten Teamnamen ihre Verbundenheit zur Heimat ausdrücken. „Die Thürannen“ beim Offenen Blitzturnier belegen mit ihrem 9. Platz im Feld der 46 Mannschaften beispielsweise, dass man nicht nur kreative Höchstleistungen hervorbringen, sondern auch schachlich erfolgreich sein kann. Ähnliches im U12-Turnier: Die „Paderborner“ punkten nicht nur sportlich, sondern auch sympathisch und kommen damit auf den 8. Platz, womit sie mehr als zwei Dutzend andere Mannschaften hinter sich lassen.

Neben den Heimatverbundenen gibt es dann auch noch die Gruppe der Tiefstapler. Paradebeispiel ist hier sicher die Mannschaft „Langweilig Württemberg“, die das U12-Turnier klar gewinnen konnte. Als deutlich DWZ-stärkste Zweiermannschaft um Alexander Donchenko und Kevin Walter gestartet, hat hier der Teamname mitunter auch hin und wieder für Unterschätzung gesorgt.

Ob das das Geheimrezept ist, um in sieben Runden insgesamt nur zwei Punkte abzugeben? Zumindest bei den „Opfern“, die in dieser Altersklasse Dritte wurden, hat diese Methode scheinbar ebenfalls funktioniert. Für eine andere Art der Ablenkung sorgte hier der Name der zweitplatzierten Mannschaft: Unter dem Titel „Wladimirpopdusiemir“ konnten in den sieben Runden ebenalls drei Mannschaftssiege und vier -remis ausgefochten werden.

Beim Offenen Blitzturnier kristallisiert sich daneben noch eine ganz andere Gruppe beliebter Teamnamen heraus: Eine politische Botschaft muss drin sein. Oder zumindest im Ansatz. So startete ein Team etwa unter dem Titel „Willingen war besser“. Hier aber stellt sich die Frage, ob bei einem 41. Platz im Feld der 46 Dreierteams die Aussage wirklich ernstgenommen werden kann.

Vorne spielten unterdessen ganz andere Kaliber: Dort, wo keine Mannschaftsnamen mehr zählen, sondern einzig Titel und Elo der Gegner, bahnte sich eine harte Entscheidung an: Am Ende gingen die „Rebells“ mit Julian Jorczik, Matthias Dann und Jens Kotainy bei einem Unentschieden auf dem ersten Platz ein, dicht gefolgt vom größten Konkurrenten „Die wo nach Hause wollen“. Tobias und Jens Hirneise sowie Falko Bindrich mussten sich einmal geschlagen geben, waren aber zumindest im Endklassement den Rebells dicht auf den Fersen. Die Drittplatzierten „Nordstars United“ mit den Deutschen Meister Niclas Huschenbeth, Merijn van Delft und Arne Bracker wurden klar um drei Mannschaftspunkt distanziert.