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DSJ-Forum

Ausgabe 06 2002

 

 

Tag des Schachs jung gegen alt

Am 31. August findet der Tag des Schachs in Deutschland statt. Der Deutsche Schachbund regte an, überall in Deutschland dezentral Schachveranstaltungen unter dem Motto "jung gegen alt" zu organisieren. Es soll zu möglichst vielen Schachpartien zwischen Jugendlichen und Senioren kommen. Viele Ideen gibt es, was man machen kann. Einige seien hier genannt.

 

  Idee: Vereinsjugend gegen Vereinssenioren

 

Ihr/euer Verein hat mindestens vier Jugendliche und vier Senioren. Diese bestreiten im zeitlichen Rahmen von 11:00 Uhr bis 16:00 Uhr (muss nicht unbedingt die ganze Zeit über sein) einen Vergleichskampf, z. B.

 

- Jeder gegen Jeden 30 Minuten

- Jeder gegen Jeden vier Schnellpartien 15 Minuten

- Jeder gegen Jeden einige Blitzpartien

- Kombination obiger Varianten

- Lösungen von Schachaufgaben

- Schachquiz mit Moderation

 

  Idee: Senioren örtlicher Prominenz gegen Jugendliche

 

Im Zentrum des Wettkampfes Senioren gegen Jugendliche tritt die örtliche Prominenz, z. B. Bürgermeister, Beigeordnete, Mitglieder des Stadt- oder Gemeinderates, Lehrer, Pfarrer, Apotheker, Ärzte, Kaufleute etc gegen Jugendliche an. Ihr/euer Verein lebt in einem Umfeld, in dem sich entsprechende örtliche Prominenz gewinnen lässt (also nicht für ganz kleine kommunale Einheiten geeignet). Mehrere Jugendliche des Vereines (mindestens vier) sollen in der Öffentlichkeit gegen die örtliche Prominenz antreten.

 

  Idee: Veranstaltung eines Vergleichskampfes an einer besonders interessierten Örtlichkeit

 

- Schwimmbad

- Parkanlage

- Ausflugslokal

- In Kombination mit einem am 31.08.02 stattfindenden 

   Stadtfest/Spielfest/Sportveranstaltung u.s.w.

 

Ihr/euer Verein hat mindestens vier Jugendliche und vier Senioren oder kann diese über befreundete Nachbarvereine anwerben. Diese bestreiten im zeitlichen Rahmen von 11:00 Uhr bis 16:00 Uhr (muss nicht unbedingt die ganze Zeit über sein) einen Vergleichskampf, z. B.

 

- Jeder gegen Jeden 30 Minuten

- Jeder gegen Jeden vier Schnellpartien 15 Minuten

- Jeder gegen Jeden einige Blitzpartien

- Kombination obiger Varianten

 

  Idee: Veranstaltung eines Vergleichskampfes auf Kreisebene

 

Hier treten die Kreisauswahlen der Senioren gegen die der Jugendlichen an. Ihr/euer Verein hat nicht genügend Jugendliche und Senioren, um aus dem eigenen Mitgliederbestand eine solche Veranstaltung aufziehen zu können. Oder: Ihr habt zwar diese Jugendlichen und Senioren, wollt aber eine größere und attraktivere Veranstaltung organisieren. Die Auswahlmannschaften bestreiten dann im zeitlichen Rahmen von 11:00 Uhr bis 16:00 Uhr (muss nicht unbedingt die ganze Zeit über sein) einen Vergleichskampf, z. B.

 

- Jeder gegen Jeden 30 Minuten

- Jeder gegen Jeden vier Schnellpartien 15 Minuten

- Jeder gegen Jeden einige Blitzpartien

- Kombination obiger Varianten

 

  Idee: Simultanveranstaltungen

 

Ein Senior tritt als Simultanspieler gegen Jugendliche an, ein Jugendlicher tritt als Simultanspieler gegen Senioren an. Die Wettkampfidee jung gegen alt kann auch bereichert werden, durch ein Simultan jung gegen alt, wobei man an 10 Brettern spielen sollte, damit die Gegner des Simultanspielers nicht zu lange auf den nächsten Zug warten müssen und es nicht zu einer Überforderung des Simultanspielers kommt. Das Simultan findet im zeitlichen Rahmen von 11:00 Uhr bis 16:00 Uhr (muss nicht unbedingt die ganze Zeit über sein) statt. Es bietet sich an, bei den Gegnern des jugendlichen Simultanspielers Prominente einzubinden.

 

  Idee: Turnier mit (alt/jung) gemischten Mannschaften

 

Im Kreis, der Stadt wird ein Turnier für Vierermannschaften ausgetragen mit gemischten Mannschaften. Der Kreis oder ein größerer Verein in der Stadt schreiben ein Schnellturnier für Mannschaften aus, an dem nur Vereine mit gemischten Mannschaften, bestehend aus zwei Jugendlichen und zwei Senioren mitspielen können. Die Mannschaftsaufstellung ist nicht vorgeschrieben, so dass es auch während des Turniers zu Partien jung gegen alt kommen kann. Bei der Siegerehrung können verschiedene Preisverleihungen vorgenommen werden. Zusätzlich kann ausgewertet werden, ob die Jugendlichen oder Senioren die meisten Punkte geholt haben.

 

Spielen kann man 7 Runden Schweizer System mit 15 Minuten Bedenkzeit

 

  Idee: Turniere für gemischte Teams

 

Ihr/euer Verein oder auch der Kreis, die Stadt trägt ein Turnier für gemischte Teams aus. Ein Verein für seine Mitglieder, der Kreis oder ein größerer Verein in der Stadt schreiben Turniere für Teams aus, die aus einem Senior und einem Jugendlichen zusammengesetzt sind. Die Teams sind so aufzustellen, dass immer ein Jugendlicher des einen Teams gegen den Senior des anderen Teams spielt. Verschiedene Turniere mit unterschiedlichen Wertungsmöglichkeiten sind denkbar:

 

Tandemturnier als Mannschaftsturnier, bei dem die geschlagenen, gegnerischen Figuren beim Partner eingesetzt werden dürfen, mit 10 Minuten Bedenkzeit. Rundenzahl abhängig von den Teilnehmerteams

Beratungspartien, wobei innerhalb eines Teams abwechselnd an einem Brett gezogen wird, mit 10 Minuten Bedenkzeit. Rundenzahl abhängig von den Teilnehmerteams.

 

 

Dies sind nur einige Ideen, vieles andere lässt sich auch vorstellen und organisieren.

 

Denn das Ziel ist klar: Werben für den Schachsport. Zeigen, dass unsere Sportart von allen Altersgruppen gleichermaßen gespielt werden kann, von jung und alt, von Mann und Frau, Mädchen und Jungen, von Behinderten und Nichtbehinderten. Keiner hat irgendwelche Nachteile! Wer kann das sonst bieten?

 

Und im Mittelpunkt aller Aktivitäten soll auch der soziale Partner der Deutschen Schachjugend stehen. Der Deutsche Schachbund feiert in diesem Jahr sein 125jähriges Jubiläum. 125 Jahre lang wird in Deutschland im DSB das Kulturgut, das Bildungsgut Schach gefördert und von vielen in Schulen, Vereinen, Senioreneinrichtungen gespielt. Aber denken wir auch daran, wie viele Kinder es auf der Welt gibt, die noch nicht einmal Zugang zu den einfachsten Bildungsgütern haben? Die nie in ihrem Leben Schreiben, Rechnen, Lesen lernen, da sie arbeiten müssen, damit ihre Familie überlebt? Die Kinderhilfsorganisation terre des hommes (Erde der Menschlichkeit) hat es sich zum Ziel gemacht, diesen Kindern und Jugendlichen weltweit zu helfen. Die Deutsche Schachjugend unterstützt sie mit ihrer Partnerschaft dabei.

 

Ist das Jubiläum des Deutschen Schachbundes nicht ein gelungener Anlass, um unsere Dankbarkeit auszudrücken und anderen Menschen zu helfen? Nur eine Euro pro gespielte Partie gespendet am Tag des Schachs und schon ist vielen Menschen geholfen. Der DSB beteiligt sich mit einer Spende von 2.500 Euro. Und was geben Sie?

 

Machen Sie mit beim Tag des Schachs. Mit Ihrem Verein, mit dem Kreis, Bezirk, Landesverband. Zeigen wir, dass wir eine mächtige Gemeinschaft sind, die etwas auf die Beine stellen kann!

 

Ideen, Werbematerialien und vieles mehr erhalten Sie in der Geschäftsstelle des Deutschen Schachbundes: Hanns-Braun-Straße, Friesenhaus I, 14053 Berlin, Fax.: 030/3000 78 30

 

(JS)

 

Briefmarke für die Schachjugend

Was so etwas gibt es? Ja klar. Auf der Startseite der Internetseiten der Deutschen Schachjugend könnt ihr sie sehen und anklicken.

 

Briefmarke der Deutschen Schachjugend

 

Nur ausdrucken und draufkleben, das geht noch nicht!

 

Die auf den Internetseiten abgebildete Briefmarke gehört zu einer Serie zur Jugend in Deutschland. Mit dem Kauf der Briefmarke werden Projekte der Jugendarbeit gefördert. Also, ab sofort werden Briefe unter Schachfreunden nur noch mit unserer Briefmarke verschickt - das versteht sich doch von selbst, oder?

 

(JS)

 

Muss Fairplay wirklich vorgehen?

Der Zug des Gegners sieht nur im ersten Moment kompliziert aus - zwar ist das Brett mit Figuren noch gut bestückt und so genau kann man noch nicht absehen, wer jetzt von der offenen Linie profitiert. Aber das ist alles kein Problem, denn der Computer hat flink eine zwingende, siebenzügige Mattkombination ausgeworfen. Da macht der Gegner große Augen und schließlich die gewünschte Geste. Er reicht die Hand und gibt auf. Alles ganz einfach also.

 

Eigentlich. Denn wessen Sieg ist es denn nun, der da gefeiert wird? Die bescheidenen Fähigkeiten, ein Schachprogramm halbwegs ordnungsgemäß bedienen zu können, haben sich durchgesetzt gegen das ernsthafte Bemühen des Gegners, Schach wirklich zu spielen. Da hätte dann aber auch gleich der Computer gegen den Gegner spielen können. Und damit die Chancen gewahrt bleiben, sollte der Gegner auch direkt durch einen, womöglich besseren, Rechner ersetzt werden. Das Einzige, was am Ende noch stört, sind dann die Spieler!

 

Zugegeben, das ist schon eine ziemlich weitgehende Vorstellung. Aber man kann hier schön sehen, warum das Fairplay auch im Schach so wichtig ist. Denn wieso sollte ich Sport treiben, wenn ich nicht mein eigenes Können und meine eigenen Fähigkeiten mit denen anderer Sportler messe? Unfaires Verhalten, insbesondere die Hilfe von anderen Personen und die Verwendung unerlaubter Hilfsmittel, nehmen einem Turnier und einer einzelnen Schachpartie den Sinn. Denn gefälschte Ergebnisse sind nun mal nichts wert!

 

Doch das Fairplay fängt schon im Kleinen an. Schach soll schließlich und in erster Linie Spaß machen, egal ob beim einfachen Spielen oder beim "ernsthaften" Turnier! Der Spaß hört aber zum Beispiel da auf, wo man sich über seinen Gegner lustig macht, ihn auslacht für Fehler, die einem vielleicht selbst schon mal passiert sind oder passieren könnten. Niemand kann immer und überall fehlerfrei spielen. Wenn man einen Fehler gemacht hat, ärgert man sich selbst darüber eh am meisten. Aufmunterungen sind also hier allemal besser, als Lacher oder dumme Sprüche. Es ist nicht fair, dem Gegner und natürlich auch nicht dem eigenen Mitspieler damit den Spaß am Spiel zu verderben. Darauf hätte nämlich keiner von uns Lust.

 

Und das gilt natürlich auch und im Besonderen für die Eltern und Trainer, die meinen, sie müssten ihr Kind oder den Vereinsjugendlichen für schlechtes Spiel auch noch zurechtweisen und ausschimpfen! Es gibt wenige Methoden, schneller Kinder und Jugendliche vom Schach wegzubekommen. Das sehen nur leider viele erst, wenn es bereits zu spät ist.

 

Daher muss das Fairplay tatsächlich vorgehen!

 

Gemeinsam mit den Landesverbänden haben wir auf der Jugendversammlung 2002 beschlossen, uns für den Gedanken des Fairplay einzusetzen, weil dies eine Grundvoraussetzung für ein gemeinsames Schach Spielen ist. Dass Fairplay sich aber nicht darin erschöpft, nicht zu betrügen und den Gegner nicht auszulachen, wurde in sieben goldenen Regeln für das Fairplay formuliert.

 

1. Ich achte meinen Gegner!

2. Ich erkenne die Regeln des Schachsportes an!

3. Ich mache auf Fehler aufmerksam!

4. Ich benutze in meinen Partien keine Hilfsmittel!

5. Ich lasse mir nicht von Dritten helfen!

6. Ich störe meinen Spielpartner nicht bei der Konzentration!

7. Ich will nicht um jeden Preis gewinnen!

 

Dies sind aber nur die Grundbedingungen für ein Schach, das allen Spaß macht. Mit Leben erfüllt wird diese Idee nur, wenn Ihr sie wirklich beherzigt und mitmacht. Denn dann könnt Ihr das gute Gefühl haben, dass es tatsächlich Euer Erfolg ist und keiner, der auf Kosten von anderen entsteht!

 

Damit Ihr quasi auch was "schwarz auf weiß" (oder vielmehr sehr bunt) habt, hat unser Maskottchen Chessy sich mal Gedanken gemacht und mit dem Thema Fairplay auseinandergesetzt. Dabei kamen zunächst ein kleiner Flyer und ein großes Plakat heraus. Diese Materialien eignen sich für die Verwendung bei Turnieren, Vereinsveranstaltungen oder einfach auch zum Auslegen und Aufhängen im Vereinlokal. Der Flyer im Format 20x21 cm und das Plakat im Format DIN A2 sind kostenlos und können gegen Erstattung der Versandkosten über die Geschäftsstelle der DSJ in Berlin bezogen werden.

 

Das Gedicht zum Fairplay!

Zehn kleine Schachanfänger reichten sich die Hand,

einer hat den Pocket-Fritz,

er wurde schnell erkannt.

 

Neun kleine Schachanfänger spielten mit Bedacht,

bei einem spielt der Vater mehr,

da waren's nur noch acht.

 

Acht kleine Schachanfänger kämpften um zu siegen,

einer quatschte ständig rum,

da waren's nur noch sieben.

 

Sieben kleine Schachanfänger hatten ihren Kodex,

doch einer kauft Partien ein,

da waren's nur noch sechs.

 

Sechs kleine Schachanfänger spielten mit der Uhr,

einer drischt wie wild drauf ein,

den Schiri wundert's nur.

 

Fünf kleine Schachanfänger spielten ein Turnier,

Einer schaut ins Buch dabei,

da waren's nur noch vier.

 

Vier kleine Schachanfänger schrieben fleißig mit,

einer machte Striche nur,

jetzt spielen sie zu dritt.

 

Drei kleine Schachanfänger machten einen Zug,

einer macht gleich zweimal einen,

ich glaub, das war nicht klug.

 

Zwei kleine Schachanfänger führten meilenweit,

Kurzremis wie abgesprochen,

sie flogen gleich zu zweit.

 

Ein neuer Schachanfänger spielte simultan,

er kämpfte hart, blieb dabei fair

und siehe, er gewann!

 

(von Bernd Vökler)

 

Die Deutsche Schachjugend gibt in den kommenden Monaten weitere neue Werbematerialien für die Verwendung in den Vereinen heraus. Aktuelle Infos und Bildbeispiele können demnächst auf unserer Homepage in dem Kapitel "Vereinshilfe" abgerufen werden.

 

(Michael Klein)

 

 

Impressum DSJ-Forum

 

Herausgeber: Deutsche Schachjugend, www.deutsche-schachjugend.de

Verlag: JugendSchachVerlag, Partner der Deutschen Schachjugend

Redaktionsanschrift: Geschäftsstelle Deutsche Schachjugend, Jörg Schulz, Hanns-Braun-Str. Friesenhaus I, 14053 Berlin.

 

Das DSJ-FORUM ist das Informationsblatt der Deutschen Schachjugend. Es erscheint 10mal im Jahr als Beilage der Zeitung JUGENDSCHACH.

Das DSJ-FORUM wird gefördert aus Bundesmitteln des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.