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DSJ-Forum

Ausgabe 05 2003

 

 

Tag des Schachs 2003!

 

Am 30./31.08.2003 findet der zweite bundesweite Tag des Schachs statt. Einige Vereine und Städte haben sich schon beim Deutschen Schachbund für das Duell der Städte gemeldet.

 

Die letzte Chance beim Tag des Schachs 2003 mitzumachen ist der zweite Meldetermin Mitte Juli in der Geschäftsstelle des Deutschen Schachbundes in Berlin, Hanns-Braun-Straße, Friesenhaus I, 14053 Berlin, Tel.: 030/3000 78 0, info@schachbund.de

 

Die Meldeunterlagen gibt es dort in der Geschäftsstelle des DSB. Bitte den Meldetermin nicht versäumen!

 

Bieten sie Schach in der Öffentlichkeit ihrer Gemeinde, Stadt an und fordern sie gleichzeitig eine andere Gemeinde, Stadt heraus, sich ebenfalls öffentlich für Schach einzusetzen.

 

Eine erfolgreiche Teilnahme am Tag des Schachs bringen nicht nur neue Mitglieder und einen höheren Bekanntheitsgrad, es warten zusätzlich auch Geldpreise des DSB auf die teilnehmenden Vereine.

 

(Jörg Schulz, DSB – Breitenschach)

 

 

Schach – eine graue Maus?

 

Nein, in der Zeit vom 29.05. - 01.06.2003 präsentierten die Schachjugend NRW und die Deutsche Schachjugend unseren Sport auf der größten europäischen Jugendmesse der YOU in Essen.

 

Bereits zum vierten Mal konnten wir diese Messe besuchen, und es wird von Jahr zu Jahr ein größerer Erfolg. Dies liegt zum einen an der Messe selbst: Bislang ist noch in jedem Jahr der Besucherrekord eingestellt worden. In diesem Jahr konnten 309.000 Besucher im Alter von 12 – 25 Jahren gezählt werden. Am Donnerstag konnte bereits ein Besucherrekord der Messe YOU und aller Messen, die jemals in Essen stattgefunden haben mit 83.000 Besuchern eingestellt werden. Getoppt wurde dies am Freitag mit unglaublichen 91.000 zahlenden Besuchern.

 

Aber auch unser Stand gelingt uns zunehmend besser. Dieses Jahr waren wir inmitten von etlichen Sportfachverbänden, wie Tanzen, Basketball oder Tischtennis. In Realität wurde aber unser Stand am stärksten frequentiert. Ein Vorteil bei uns: man konnte mitmachen! Und wir hatten den Platz und die Leute, jeden zu betreuen.

 

Aber was macht Schach auf einer Messe, die ansonsten kommerziell aufgemacht ist? Und wo mit viel Lärm und teilweise sexistischen Elementen agiert wird? Unsere Antwort auf diese meist gestellte Frage ist ganz einfach:

  • Schach muss raus in die Öffentlichkeit, um Vorurteile abzubauen. Oder ist, Schach uncool, spielen nur Alte oder nur Jungs Schach? Nein! Und schließlich: Hier sind die Jugendlichen, die wir zwar nicht unbedingt als Mitglieder gewinnen können, deren Sensibilität und Einstellung wir aber gegenüber dem Schach verbessern müssen und können.
  • Ein Beispiel: Ein älterer Polizist kam am Stand vorbei und hob nur den Daumen, auf Nachfrage gab er folgendes Statement ab, das mir aus dem Herzen spricht: „Toll, dass ihr hier seid, die Jugendlichen müssen die richtigen Alternativen zu sehen bekommen, damit sie entscheiden, was am besten für sie ist. Hier sind die Jugendlichen, die ihr haben wollt. Macht weiter so!“ Auf weitere Nachfrage, warum er denn meine, dass gerade Schach eine gute Freizeitbeschäftigung sei: „Gerade in Zeiten von Pisa und schlechter Allgemeinbildung der Jugendlichen, kann Schach DIE Antwort sein!“ That is it!

 

In diesem Jahr haben wir uns am gemeinsamen Stand des Landessportbundes NRW beteiligt. Die Initiative hierzu hatten wir im letzten Jahr selbst ergriffen. Die Kooperation mit den 24 anderen Verbänden war durchweg positiv, man hat sich immer geholfen.

 

Zentral von den ganzen Ständen war die große Aktionsfläche. Alle Verbände hatten hier die Gelegenheit, ihren Sport zu präsentieren. Elvira Mass hat hier untermalt von den Klängen unseres Chores “Schwarz oder Weiß“, Blindsimultan gespielt. Es wurden 2 zufällige Besucher genommen, um eine Partie zu spielen. Alleine hier konnte man immer ca. 100 Zuschauer zählen. Selbstverständlich wurden die Partien auch kommentiert.

 

Auf dem Stand selber haben wir wie immer einiges angeboten. Angefangen von kleinen Turnieren, über Dauersimultan bis hin zum Erklären der Regeln. Die Gäste hatten die Gelegenheit, sich über Vereine in ihrer Umgebung zu erkundigen.

 

Hier einige Zahlen vom Messebetrieb (Unglaublich, aber wahr!):

  • Standgröße 60qm
  • Helferteam ca. 20 Leute im Schichtsystem (davon 10 weibl.)
  • Besuchern Schach beigebracht: ca. 100
  • Besucher beim Simultan mitgespielt: ca. 2.400
  • Besucher auf dem Stand: ca. 20.000!
  • Besucher die den Stand gesehen haben: 280.000

 

Und was ist daraus für die Schachvereine zu lernen? Raus aus den Hinterzimmern und rein in die Öffentlichkeit! Schach ist hip, Schach ist trendy, und überhaupt nicht uncool. Versucht es, stellt euch in eine Fußgängerzone, bietet U-Bahn- oder Haustürschach an: Eure Schachbretter werden umlagert sein! Zählt die Minuten, die die einzelnen Bretter frei bleiben; Ihr werdet mit den Fingern einer Hand auskommen!

 

(Mathias Kordel, Vorsitzender Schachjugend NRW)

 

Dem Team um Mathias Kordel und Martin Wojdyla sei Dank, dass alles mal wieder reibungslos geklappt hat. Auf ein Neues im nächsten Jahr!

 

 

Schulschach in Deutschland:

Einzige Schachschule Deutschlands von Schließung bedroht

Schachdorf Ströbeck, 10.06.2003

 

Das Schachdorf Ströbeck bei Halberstadt in Sachsen-Anhalt kann diesen Namen, der sogar offiziell auf den Ortseingangsschildern steht, vielleicht bald nicht mehr führen. Wenn es nach dem Willen der Schulbehörden geht, soll die einzige Sekundarschule Deutschlands, in der Schach als Pflichtfach gelehrt wird, mangels Einhaltung neu festgelegter Schülerzahlen geschlossen werden. Die Einwohner des Dorfes und umliegender Dörfer, deren Kinder diese Schule besuchen oder bald besuchen möchten, haben Widerstand gegen diese Maßnahme angekündigt. Eine Initiativgruppe versucht die zuständigen Regional- und Landespolitiker davon zu überzeugen, dass es sich bei dieser Lehranstalt nicht um eine x-beliebige Schule handelt. „Seit 180 Jahren lehren wir nun Schach an dieser Schule. Dies basiert auf einer vielhundertjährigen Schachtradition. Die feudalen Fürsten, den Kaiser, das Dritte Reich und die DDR haben wir überlebt. Soll das jetzt alles vorbei sein?“ wundert sich Erika Baum, Mitglied der Initiativgruppe und ehemalige Bürgermeisterin eines Nachbardorfes. „Es kann doch nicht sein, dass andere Schulen, die diesen inhaltlichen Schwerpunkt nicht haben, gegenüber dieser Schule den Vorzug erhalten sollen.“

 

Ströbeck verfügt seit über 300 Jahren über die Tradition des so genannten „Lebendschachs“, also der Aufstellung historischer und neuer Partien aus schachbegeisterten, menschlichen Figuren, die farbenfroh als Bauern, Springer, König etc. kostümiert sind. Seit es den Schachunterricht an der Schule gibt, rekrutiert sich das Lebendschachensemble aus deren Schülern. Auf zahlreichen Reisen und in Medienberichten hat sich diese Gruppe inzwischen einen überregionalen und internationalen Namen gemacht.

 

„Wenn diese Schule geschlossen wird, verödet ein weiterer Zweig unserer regionalen Kultur“, weiß der Bürgermeister des Schachdorfes, Rudi Krosch. „Die Lebendschachgruppe repräsentiert diese uralte Kultur weit über die regionalen und nationalen Grenzen hinaus und zieht auch Besucher an. Das kommt nicht zuletzt dem Land Sachsen-Anhalt zu Gute.“

 

Ein offener Brief an den Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt, Wolfgang Böhmer, wurde bereits verfasst. Als Nächstes plant die Initiativgruppe die Teilnahme an der öffentlichen Kreistagssitzung am 18.06. in Halberstadt, auf der die Schulschließungen beschlossen werden sollen. Dort sollen die gewählten Repräsentanten aufgefordert werden, Stellung zu beziehen und sich doch noch zu Gunsten der Schule zu entscheiden. Begleitend werden Protestveranstaltungen zur Information der Öffentlichkeit stattfinden.

 

Herausgeber/Weiteres Material/Bildmaterial bei:

Initiativgruppe „Schachschule Ströbeck“

c/o Susanne Heizmann

Hauptstraße 110a, 38822 Schachdorf Ströbeck

Tel. 039427/715

Fax 039427/99548

E-Mail susanne@heizmann-trans.de

 

Der Deutsche Schachbund ist aufgefordert sich mit seinem Präsidium an der Spitze gegen die Schließung dieser historischen Schachschule zu stellen.

 

 

Nachruf für Heinz - Guido Leimkühler

 

Am 07.05.2003 verstarb der langjährige Vorsitzende der Schachjugend Ruhrgebiet Heinz-Guido Leimkühler im Alter von 65 Jahren völlig unerwartet. Noch vor einer Woche leitete er die Jugendversammlung seines Verbandes und ging mit uns gemeinsam die Lösung schwieriger Fragen an.

 

Guido Leimkühler war seit dem Jahre 1992 erster Jugendwart des Schachverbandes Ruhrgebiet. Zuvor allerdings war er bereits stellvertretener Jugendwart. Nicht nur diese Funktion hielt er inne, auch war er langjähriger Spielleiter des Bezirks Bochum sowie Jugendwart. In seinem SV Welper 1922 hat er lange im Vorstand gearbeitet. Aus der Bundesliga kennt man ihn als Schiedsrichter. Als Beauftragter der Schachjugend NRW betreute er die Ruhrolympiade. Die Jugendarbeit war aber immer sein Ein und Alles. Guido war durch seine ruhige und besonnene Art immer ein wichtiger Ansprechpartner. Stets ging er sachbezogen und offen in die Diskussion. Seine Souveränität ließ ihn viele Probleme lösen. Dabei ließ er in seinem gesamten Tun niemals das wichtigste für ihn aus den Augen, nämlich die Jugend.

 

Auf dem Jugendtag 2000 in Krefeld erhielt er für seine langjährigen Verdienste die goldene Ehrennadel der Schachjugend NRW. Wir werden sein Andenken in Ehren halten und immer voller Dankbarkeit zurückblicken. Häufig werden wir uns fragen: wie hätte Guido das jetzt gehandhabt, wie hätte er uns geholfen? Wir werden ihn vermissen!

 

(Mathias Kordel Vorsitzender Schachjugend NRW)

 

 

Ideen für gute Jugendarbeit gesucht?

 

Auf http://www.jugendprojekte-im-sport.de/ könnt Ihr bei Eurer Ideensuche fündig werden. Diese Internetplattform der Deutschen Sportjugend sammelt kurze Berichte hervorragender Projekte in der Jugendarbeit.

 

In der im vergangenen Jahr an den Start gegangenen Datenbank sind mittlerweile zahlreiche Projekte enthalten, die auch für Schachvereine interessant sein können. Nach verschiedenen Kriterien kann die Datenbank nach passenden Ideen für die eigene Vereinsarbeit durchsucht werden. Beispiele liegen mittlerweile aus fast allen Sportarten vor - die sich natürlich leicht auf Vereine jeder Sportart übertragen lassen! Tipps zur Umsetzung der einzelnen Aktionen gibt es zuhauf. Außerdem werden zu jedem Projekt Ansprechpartner genannt, so dass man ganz einfach Kontakt aufnehmen und seine individuellen Fragen direkt bei den Leuten loswerden kann, die mit dem jeweiligen Projekt schon Erfahrungen erzielt haben. Wer sich also nach guten Ideen umschauen möchte, wird hier sicher fündig ...

 

Natürlich ist das keine Einbahnstraße, denn die Datenbank lebt davon, dass engagierte Jugendleiter ihre Ideen und Projekte dort einstellen und so anderen Vereinen zugänglich machen. Und dass gerade die Schachspieler ja kreativ und nicht auf den Kopf gefallen sind, ist ja bekannt. Also, wenn auch Ihr solch beispielhafte Aktionen vorstellen könnt - nur zu! Auf der Homepage http://www.jugendprojekte-im-sport.de/ findet Ihr weitere Informationen!

 

(Michael Klein)

 

 

DSJ - Sommerlager 2003

 

Der Sommer pocht kräftig an die Tür und damit beginnt auch bald die Ferienmaßnahme der DSJ, das DSJ-Sommerlager. Es findet in diesem Jahr in der Jugendherberge Fulda vom 02.-09. August statt. Infos zum DSJ-Sommerlager 2003 findet man auf unserer Homepage im Kapitel Jugendarbeit! Oder man lässt sich von der Geschäftsstelle in Berlin (Hanns-Braun-Straße Friesenhaus I, 14053 Berlin, 030/3000 78 0) den Sommerlager-Flyer zuschicken. Es gibt schon viele Anmeldungen, aber noch ist Platz für weitere interessierte Jugendliche im Alter von 10 bis 16 Jahren.

 

Einfach anmelden unter jugendarbeit@deutsche-schachjugend.de oder Jan Pohl, Winzeldorfer Weg 8, 20251 Hamburg

 

 

Impressum DSJ-Forum

 

Herausgeber: Deutsche Schachjugend, www.deutsche-schachjugend.de

Verlag: JugendSchachVerlag, Partner der Deutschen Schachjugend

Redaktionsanschrift: Geschäftsstelle Deutsche Schachjugend, Jörg Schulz, Hanns-Braun-Str. Friesenhaus I, 14053 Berlin.

 

Das DSJ-FORUM ist das Informationsblatt der Deutschen Schachjugend. Es erscheint 10mal im Jahr als Beilage der Zeitung JUGENDSCHACH.

Das DSJ-FORUM wird gefördert aus Bundesmitteln des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.