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DSJ-FORUM

Ausgabe 01 2008

Schulschach I

Petition an Kultusminister

 

Bei einem Treffen in Ebersberg überreichte der Schulschachreferent der Bayerischen Schachjugend und Vorsitzende der Deutschen Schulschachstiftung Walter Rädler dem bayerischen Kultusminister Schneider eine Petition. Diese soll erwirken, dass Schach bei Sport nach 1 aufgenommen wird.

Aufgrund der Entwicklung mit mehr Ganztagesschulen ist diese Maßnahme im beiderseitigen Interesse. Bislang wurde Schach abgelehnt, weil man sich zu wenig körperlich bewegt.

 

Soziales Jahr im Schach

Gestatten, Max Diefenbach, Beruf Schachzivi!

 

Als weiterer Verein in Deutschland hat der Schachclub Vaterstetten eine Stelle im Programm „soziales Jahr im Jugendbereich geschaffen.

Dies bedeutet, dass Max Diefenbach seit September 2007 seinen Zivildienst im Rahmen eines sozialen Jahres beim SCV ableistet.

Bisher haben der SK Münster und Vereine in Berlin und Baden-Württemberg diesen Versuch gewagt.

 

„Was macht der Schachzivi die ganze Zeit?“, wird häufig gefragt.

Natürlich hat Max eine 38,5-Stundenwoche. Vormittags ist er in sieben unterschiedlichen Schulen eingeteilt und bringt dem Nachwuchs das königliche Spiel bei. Am Nachmittag geht er zu Spielern des SCV und trainiert sie einzeln. Am Freitagnachmittag betreut er auch das Gruppentraining bei dem Verein.

 

Das Soziale Jahr kann bei jedem Landessportbund beantragt werden. Walter Rädler, (E-Mail: wraedler@aol.com), der Vorstand des Vereins, spricht von einer klaren win-win-Situation für beide Seiten und steht für Fragen von interessierten Vereinsvorständen, die die Nachwuchsarbeit ankurbeln und dem Schachsport dienen wollen jederzeit zur Verfügung.

„Die hohen Erwartungen sind bis jetzt bei weitem übertroffen worden“, lobt er den Schachzivi, der im Rahmen seines Dienstes den Übungsleiterschein erworben hat.

 

Seminar für engagierte Jugendliche

„Schachimage in Bild und Ton“

 

Das letzte „Seminar für engagierte Jugendliche“ in diesem Jahr fand vom 16. bis 18. November in Heidelberg statt. Das Thema des Seminars war diesmal „Image in Bild und Ton“. Deswegen hatten wir uns für dieses Wochenende vorgenommen, drei Kurzfilme über das Image des Schachspiels zu drehen.

 

Trotz der Streiks der Deutschen Bahn, sind die meisten Teilnehmer pünktlich am Freitagabend in der Jugendherberge eingetroffen. Diesmal waren 23 Teilnehmer dabei, die aus insgesamt 10 verschiedenen Bundesländern kamen. Am Freitagabend startete das Programm mit einigen Kennlernspielen, da diesmal manche neue Gesichter dabei waren, lernten sich so alle schnell kennen. Nach den Kennlernspielen brachten auch einige mitgebrachte Spiele jede Menge Spaß mit sich und sorgten für eine gute Abendgestaltung.

 

Am Samstagmorgen begann dann nach einem leckeren Frühstück unser doch recht umfangreiches Programm mit dem Referat unseres Referenten zum Thema „Wie dreht man einen Film und worauf muss man besonders achten“. Noch vor dem Mittagessen haben wir uns in drei Gruppen aufgeteilt und mit dem Schreiben des Drehbuches begonnen. Nach dem Mittagessen fingen die Gruppen damit an ihr Drehbuch zu verfilmen, zwei der drei Gruppen sind dafür sogar in die Heidelberger Innenstadt aufgebrochen, um Schach in das tägliche städtische Leben zu bringen. Bis zum Abendessen hatten schon zwei Gruppen ihren Film im Kasten und wir brachen alle zusammen in die Innenstadt zu einer recht amüsanten Stadtführung auf.

 

Nach der Stadtführung saßen wir noch alle im Studentenviertel gemütlich bei einer Cola zusammen, bevor wir zurück zur Jugendherberge gegangen sind, wo dann noch einige Spiele gespielt wurden.

 

Am Sonntagmorgen ging es dann direkt weiter mit dem Programm. Eine Gruppe musste ihren Film noch zu Ende drehen und die anderen beiden Gruppen haben sich überlegt, welche Szenen sie aus ihrem Filmmaterial für den späteren Kurzfilm verwenden wollen.

 

Insgesamt war es ein erfolgreiches Wochenende, bei dem drei tolle Filme zu Stande gekommen sind. Diese müssen jetzt „nur“ noch geschnitten werden, was sich jedoch als die größte Arbeit herausstellen wird. Hoffentlich können wir dann schon bald die Filme auf unserer Homepage begutachten und bei Auftritten des „Promoteams“ präsentieren.

 

Schachwerbung mit GM Anatoli Karpow

Russischer Weltmeister Anatoli Karpow begeisterte Schachfans aus der Metropolregion Rhein-Neckar

 

Über 250 Schachfans erlebten unvergessliche Momente mit

„Star zum Anfassen“ bei der MLP AG

 

Für die 10 und 18 Jahre alten Brüder Maximilian und Tim aus Hockenheim ging gestern Abend ein großer Traum in Erfüllung: Die beiden Nachwuchspieler durften ihr großes Idol Anatoli Karpow bei der MLP AG in Wiesloch nicht nur hautnah erleben, sondern sogar im Simultanschach gegen den Großmeister antreten. „Auch wenn ich am Anfang mächtig nervös war und es am Ende nicht ganz geklappt hat, dem ehemaligen Weltmeister wenigstens ein Remis abzutrotzen. Das ist schon was ganz Besonderes mal gegen sein Idol zu spielen“, so der erste Kommentar der erschöpften aber glücklichen Nachwuchshoffnung Maximilian nach der Partie. Begeistert waren aber nicht nur die weiteren achtzehn „Glücklichen“, die gegen Karpow im Simultanschach spielen durften, sondern auch die über 250 Schachfans, die bei der zweiten Auflage von

 

„Ein Tag in der Metropolregion Rhein-Neckar mit ...“

 

die Möglichkeit genutzt hatten, sich unter www.m-r-n.com/anatolikarpow anzumelden, um dem russischen Großmeister einmal persönlich über die Schulter zu schauen. „Ich finde die Idee, die hinter der Veranstaltungsreihe steht, nämlich Jugendliche mit ihren Vorbildern zusammenzubringen, hervorragend. Das kann für viele nur Ansporn sein, weiter mit der gleichen Leidenschaft am Ball zu bleiben, um dem großen Ziel Stück für Stück näher zu kommen. Es war mir deshalb persönlich eine große Freude, gemeinsam mit dem Schachnachwuchs aus allen Teilen unserer Metropolregion diesen Tag zu feiern“ brachte der „Hausherr“ und Gastgeber Manfred Lautenschläger, Aufsichtsratsvorsitzender MLP AG, den Abend auf den Punkt.

 

Doch nicht nur für die Nachwuchstalente war der Tag etwas Außergewöhnliches. Für den russischen Großmeister ist die Metropolregion Rhein-Neckar inzwischen so etwas wie eine zweite Heimat. Nicht nur dass die Hockenheimer Schachakademie seinen Namen trägt und er sich mehrfach um den regionalen und nationalen Nachwuchs verdient gemacht hat, allein in diesem Jahr ist er bereits zum dritten Mal zu Gast bei Freunden. „Ich komme immer wieder gerne in die Metropolregion Rhein-Neckar. Hier fühle ich mich wohl, werde jedes Mal mit offenen Armen empfangen und Veranstaltungen wie diese geben mir die Möglichkeit, etwas an die Gemeinschaft zurückzugeben. Und die Begeisterung, die ich heute bei den Kindern erlebt habe, beweist, dass sich hier einiges tut und der Nachwuchs sehr gefördert wird. Vielleicht kommt ja einer der zukünftigen Schachweltmeister aus der Metropolregion Rhein-Neckar“, so das Fazit Anatoli Karpows. Positiv überrascht von der hiesigen Schachszene zeigte sich auch der Präsident des Deutschen Schachbundes, Prof. Dr. Robert von Weizsäcker: „Ich finde es außergewöhnlich, mit welcher Zielstrebigkeit und welchem Engagement in der Metropolregion Rhein-Neckar die Nachwuchsförderung betrieben wird. Wenn die Region auf diesem Wege weitermacht, kann sie in absehbarer Zeit zu einer Schachhochburg werden. Und Veranstaltungen wie die heutige machen allen Beteiligten Lust auf mehr“, so das Lob des passionierten Schachspielers, der in Wiesloch übrigens auch erstmals mit seinem persönlichen Schachidol zusammenkam.

 

Neben dem Simultanschach wurde den Zuschauern aber auch ansonsten ein abwechslungsreiches Programm geboten: Eröffnet wurde die Veranstaltung, die unter der Schirmherrschaft des Baden-Württembergischen Finanzministers Gerhard Stratthaus stand, der auch persönlich anwesend war, vom „Schachkönig“ und Schauspieler Hendrik Hoffmann, der die Gäste mit heiteren Schachgeschichten und Anekdoten auf den Abend einstimmte. Nach den Grußworten von Manfred Lautenschläger, Gerhard Stratthaus und Franz Schaidhammer, Oberbürgermeister in Wiesloch, und musikalischen Intermezzi, wurde der diesjährige Schachwissenschaftspreises an Herrn Dr. Roland Grabner (ETH Zürich) verliehen.

Ziel der Veranstaltungsreihe „Ein Tag in der Metropolregion Rhein-Neckar mit …“ ist es, den Menschen in der Region, in diesem Fall insbesondere Kindern und Jugendlichen, eine direkte Begegnung mit international und national bekannten Persönlichkeiten aus unter­schiedlichen gesellschaftlichen Bereichen zu ermöglichen. Mit Anatoli Karpow geht die Veranstaltungsreihe „Ein Tag in der Metropolregion Rhein-Neckar mit …“ in die zweite Runde, nachdem im Juni 2007 im Racket Center Nußloch über 800 begeisterte jugendliche Tennisfans aus der ganzen Metropolregion Rhein-Neckar den Weltklassespieler Andy Roddick live erleben durften.

 

(Frank Lesche)

 

Schulschach II

Seit Sommer diesen Jahres arbeiten bundesweit 188 Partnerschulen an Ideen, Programmen, wie sie ihre Schachföderation, für die sie die Patenschaft übernommen haben, präsentieren können. Oder oftmals auch, wie man sich überhaupt dem Land nähern kann, denn im Weltschachverband sind 161 Länder dieser Welt vereint, und das führte natürlich dazu, dass sich Schulen mit Ländern auseinandersetzen müssen, über die man nicht so viel weiß. Regelmäßig werden wir über die verschiedenen Projekte und Maßnahmen der Partnerschulen berichten.

 

Nehmen wir zum Beispiel die August-Hermann-Francke-Schule (AHFS) in Hamburg. Sie haben als Partnerland Marokko zugelost bekommen.

 

Die Schule und ihre Schulschachgruppe hat sich dem Land in einer Projektwoche genähert.

 

Diese Woche nahm folgenden Verlauf:

Montag:

Themen- und Gruppenfindung, Einführung ins Land mit Musik, Film ("Marrakesch"), Landkarte, Texten.

Dienstag:

Gruppenarbeiten zum jeweiligen Schwerpunktthema, zum Beispiel Frauen / Kinder, Geographie / Politik, Religion, Drogenhandel, Flüchtlinge - in Form von Plakaten, Power Point Präsentationen oder Projektmappen.

Donnerstag:

Marokkanisch Kochen / Raumgestaltung mit bisherigen Projektzwischenergebnissen / Anziehen von typischer Kleidung (nur einige) - dazu gehörte auch das Einkaufen und Zubereiten für / von Arabischem Té de Menthe sowie einer Taboulé (Couscous-Gericht) sowie ein gemeinsames Verzehren bei entsprechender Atmosphäre.

Freitag:

Beenden der Gruppenarbeiten, Abschluss mit einer Dokumentation über die Flüchtlingsproblematik / Marokko als Durchgangsland für Afrikaner nach Spanien

 

Die Ergebnisse der Projektwoche werden dann am Tag der Offenen Tür im

Rahmen einer Präsentation der Schach-AG am 23.11.07 von 15-18 Uhr an unserer Schule präsentiert.

 

Die Schule hat zudem Kontakt mit der Botschaft und dem Hamburger Konsulat aufgenommen. Der Konsul soll zum Tag der Offenen Tür eingeladen werden.

 

Natürlich ist auch ein Schachturnier in Planung, denn alle Partnerschulen sollen ja auch Werbung für Schach in der eigenen Schule machen und die Arbeit der Schulschachgruppe in der eigenen Schule bekannter machen.

Die Leiterin der Schulschachgruppe ist die Lehrerin Janet Wunder.

 

Impressum

Herausgeber: Deutsche Schachjugend

www.deutsche-schachjugend.de

Verlag: JugendSchachverlag, Partner der Deutschen Schachjugend

Redaktionsanschrift: Geschäftsstelle Deutsche Schachjugend, Jörg Schulz, Hanns-Braun-Str. Friesenhaus I, 14053 Berlin.

Das DSJ-FORUM ist das Informationsblatt der Deutschen Schachjugend.

Es erscheint 12-mal im Jahr als Beilage der Zeitung JUGENDSCHACH.

DSJ-FORUM wird gefördert aus Bundesmitteln des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.